Erfüllte Zeit

12. April 2015, 07:05

1. Wege zwischen Ost und West - Arsenios Kardamakis und sein Heimatkloster auf Kreta

Arsenios Kardamakis ist 42 Jahre alt und seit November 2011 griechisch-orthodoxer Metropolit von Österreich und Exarch von Ungarn und Mitteleuropa. Das heißt, er ist als Bischof für die Angehörigen seiner Kirche zuständig, die als Minderheit in diesem riesigen Gebiet leben. In den Jahren davor war er zuerst in Deutschland, dann in Frankreich als Priester tätig.
In der Nacht von 11. auf 12. April hat er in seiner Wiener Bischofskirche mit hunderten Gläubigen die Auferstehung Christi gefeiert. Er hat, umgeben von goldglänzenden Ikonen, zahllosen Kerzen und duftendem Weihrauch, die feierlichen Gesänge und Gebete angeleitet. In Wien - und nicht in dem Kloster auf seiner Heimatinsel Kreta, dem er als Mönch immer noch angehört. Jeder orthodoxe Bischof muss ja aus dem Mönchsstand kommen.
Und doch hält er seinem Heimatkloster die Treue. Christian Rathner hat ein Buch über dieses Kloster - Epanosifi - und über Metropolit Arsenios geschrieben. - Gestaltung: Martin Gross


2. "Ich sah die Welt mit liebevollen Blicken" - Zum 70. Todestag von Käthe Kollwitz

Frierenden Kindern und hungernden Frauen hat sie ein Denkmal gesetzt - die deutsche Graphikerin, Malerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz.
Geboren 1867 war sie von Stilrichtungen wie Realismus und Expressionismus geprägt - und vom Leben der armen Leute, die tagtäglich zu ihrem Mann Karl, einem sozial engagierten Mediziner, in die Praxis gekommen sind.
Zwei Weltkriege hat sie miterlebt, den letzten nicht mehr bis zur Befreiung - am 22. April 1945 ist sie gestorben. Käthe Kollwitz, die Künstlerin, die von sich gesagt hat: Ich sah die Welt mit liebevollen Blicken. Auch 70 Jahre nach ihrem Tod haben ihre Werke nichts an Aussagekraft eingebüßt. - Gestaltung: Brigitte Krautgartner


3. Ein Wahrzeichen in Flammen - Vor 70 Jahren brannte der Wiener Stephansdom

Die Bilder davon sind auch heute noch bedrückend: Vor 70 Jahren, am 12. April 1945, hat der Wiener Stephansdom lichterloh gebrannt. Ein Schock - nicht nur für Gläubige und nicht nur für Wienerinnen und Wiener. Den Krieg hat der "Steffl" unbeschadet überstanden. Und dann - mehr oder weniger zeitgleich mit der Befreiung - wird dieses Wahrzeichen zum Raub der Flammen. Die alte "Pummerin" stürzt schließlich vom Südturm und zerschellt...
Wie ist es zu diesem Brand gekommen? Fragen wie diesen geht Wolfgang Slapansky nach, der eine Chronologie der Ereignisse von damals nachzeichnet.


4. "Sie hatten alles gemeinsam" - Kurzessay zu Apostelgeschichte 4, 32 - 35

Wie ist es eigentlich nach der Auferstehung Jesu, die in den Evangelien überliefert ist, weitergegangen? Oder genauer gesagt, wie haben sich die trauernden Gefolgsleute Jesu - Männer und Frauen - nach dessen Weggang verhalten?
Darüber gibt die sogenannte Apostelgeschichte im Neuen Testament Auskunft, sie ist ein paar Jahrzehnte nach der Kreuzigung verfasst worden - über die genaue Datierung wird in der Bibelwissenschaft diskutiert. Jedenfalls liefert sie sehr konkrete Beschreibungen. Ein Kurzessay dazu von der Wiener Theologin und Religionssoziologin Regina Polak.

Service

Buch, Christian Rathner, "Der Brunnen von Epanosifi. Wege zwischen West und Ost", Verlag Styria

Käthe Kollwitz Museum Köln
Metropolis von Austria

Sendereihe

• Lebenskunst