Dimensionen - die Welt der Wissenschaft
1. Das Gesetz der nachhaltigen Rinderzüchtung
2. Solarstrom aus Beton
3. Als die Soldaten kamen
Redaktion und Moderation: Franz Tomandl
17. April 2015, 19:05
1. Das Gesetz der nachhaltigen Rinderzüchtung. Ein österreichischer Wissenschaftler hat es in Finnland entdeckt
Vor kurzem ist die Milchquote in der Europäischen Union gefallen, es war das Instrument, mit dem die Brüsseler Behörden über 32 Jahre lang gegen Milchsee und Butterberg ankämpften. Verbunden mit der Quote war ein einigermaßen verträglicher Milchpreis für die Landwirte, der per passgenauer Produktion das Halten von Vieh attraktiv machen sollte. Jetzt kann jeder so viel Milch produzieren wie er will, je leistungsfähiger ein Rindvieh, desto besser. Was das Ganze mit Wissenschaft zu tun hat? Die passgenaue Züchtung von Hochleistungskühen, die die Großlandwirte wollen. Deren Züchtung ist gar nicht so einfach. Ein nach Finnland ausgewanderter Österreicher hat nach einem idealen Züchtungsprogramm gesucht. Mit Martin Lidauer, Principal Research Scientist, Natural Research Institute Finland. Autoren: Marjatta Sihvonen und Uwe Springfeld.
2. Solarstrom aus Beton
Wer an seinem Haus Sonnenstrom gewinnen will, der hat bis jetzt nur eine Möglichkeit: die blau-schwarz glänzenden Solarmodule aufs Dach zu montieren. Das funktioniert am besten in Richtung Süden und nur, wenn keine Bäume davor stehen. Da klingt es vielversprechend, wenn Entwickler jetzt ankündigen: Bald wird die ganze Fassade eines Gebäudes Strom aus Sonnenlicht erzeugen, sogar die Nordseite. Sogenannter Solarbeton soll das möglich machen. Mit Torsten Klooster, Architekt, Universität Kassel; Aron Guttowski, Heliatek GmbH, Dresden. Autor Hellmuth Nordwig.
3. Als die Soldaten kamen. Die Vergewaltigung deutscher Frauen am Ende des Zweiten Weltkriegs
Die Soldaten der Alliierten kamen nach dem Zweiten Weltkrieg nicht nur als Befreier: Überall in Österreich und Deutschland wurden Frauen von den Besatzungssoldaten vergewaltigt. Die Historikerin Miriam Gebhardt legt jetzt erstmals eine erschreckende Zahl für Deutschland vor. Demnach wurden 860.000 deutsche Frauen Opfer von Vergewaltigungen. Die Täter waren aber entgegen einem weitverbreiteten Vorurteil nicht nur Russen, sondern in großem Ausmaß auch Amerikaner und Franzosen. Bis heute wird über diese Verbrechen geschwiegen und die Betroffenen gelten offiziell noch immer nicht als Opfer des Zweiten Weltkriegs, kritisiert die Historikerin Miriam Gebhardt. Gestalterin: Ulrike Schmitzer
Buchtipp:
Miriam Gebhardt: Als die Soldaten kamen. Die Vergewaltigung deutscher Frauen am Ende des Zweiten Weltkriegs, DVA