Radiogeschichten

"Die Feministin". Von Emilia Pardo Bazán. * Und: "Die Reue". Von Marguerite de Navarre. Deutsch von Jörg Trobotius und Erna Brandenberger. Es liest Sophie Wendt. Gestaltung: Martin Sailer

Zwei ungewöhnliche Geschichten über die Liebe, von außergewöhnlichen Frauen erzählt: Weiß in Emilia Pardo Bazáns "Die Feministin" eine gedemütigte Frau mit Raffinesse Rache an ihrem despotischen Mann zu nehmen, so beschämt in Marguerite de Navarres "Die Reue" eine betrogene Gattin ihren Mann derart mit ihrer menschlichen Größe, dass dieser geläutert wird.

"Die Reue" stammt aus der Feder einer Königin: Marguerite de Navarre (1492 - 1549) war eine ebenso noble wie hochgebildete Frau, die als Mäzenin der Künste und selbst auch als Schriftstellerin hervortrat. Die Legende berichtet, dass sie von Herrschern wie Karl V. und Heinrich VIII. umworben worden sei. Ihr Ja-Wort hat sie allerdings Henri d'Albret, dem König von Navarra, gegeben. Sie verfasste Lyrik, philosophische Texte und Theaterstücke.

Emilia Pardo Bazán (1851 - 1921) gilt als eine der großen Intellektuellen ihrer Zeit. Geprägt von ihrem aristokratisch-kultivierten Elternhaus, publizierte sie ihre erste Erzählung im zarten Alter von 19 Jahren, pflegte Kontakte zu französischen Größen wie Victor Hugo und Émile Zola. Als Feministin kämpfte sie gegen die Dominanz der männlichen Gesellschaft, 1906 wurde sie als erste Frau auf den Lehrstuhl für Literatur der Universität Madrid berufen. Böse Zungen behaupten, dass sie ihren Vorlesungen nur ein einziger Hörer gefolgt sei.
Es liest: Sophie Wendt.

Service

"Lob der Ehe. Ein weltliterarisches Treuebuch", hrsg. von Rafik Schami, Manesse Verlag

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