Radiokolleg - Nashville

Country Music und das konservative Amerika (4). Gestaltung: Christian Lerch

In Nashville, sagen die einen, findet man den musikalischen Herzschlag der Vereinigten Staaten. Andere behaupten, der Sound Nashvilles existiere seit gut einem halben Jahrhundert nicht mehr. Dritte erklären, dass es Country Musik, wenn überhaupt, nur als kommerzialisierte Erfindung der Industrie gäbe. Alle drei Einschätzungen haben gleichsam recht und Bestand, und sind wiederholt zu vernehmen, wenn man die 600.000 Einwohner-Stadt, gelegen zwischen dem Appalachen Gebirge und dem Mississippi-Fluss aufsucht.

Die geografische Lage der Stadt definierte Country Music in den 1930er Jahren: Lieder von Berg- und Minenarbeitern, afroamerikanischer Blues, Hillbilly und Bluegrass aus dem nahen Süden wurden zu einem Genre zusammengefasst und markt- und radiotauglich verändert. Heute ist Country Musik die ökonomisch erfolgreichste Popmusik in den USA und die Stadt Nashville hängt am Tropf der Milliardendollarmusikindustrie. Noch sind Ecken und Kanten im Country zu finden, die vom harten Arbeitsleben, dem Schmerz über den Verlust von Jobs, der Heimat oder der großen Liebe erzählen, doch großenteils transportieren zeitgenössische Country Songs vor allem die Konstruktion eines vermeintlich "besseren" Amerikas. Ein Gegenpol zur Musik der Liberalen und Multiethnischen an der Ost- und Westküste, bestimmt durch christlich-konservative Werte für ein weißes (Radio-)Publikum.

In der 4-teiligen Musikserie über den Aufstieg der Musikstadt Nashville geht Christian Lerch der Frage nach dem prolongierten Niedergang von Country Musik nach.

Service

Paul Kingsbury, Michael McCall und John Rumble: "Die Enzyklopädie der Country Musik." Oxford University Press 2012

Cecelia Tichi: "Reading Country Music: Steel Guitars, Opry Stars, and Honky Tonk Bars." Duke University Press Books; 1998

Don Cusic: "Discovering Country Music." Praeger Publishing; 2008

Plateau Records
Mila Mason
Justin Townes Earle
Andrew Combs
Steve Earle
Country Hall of Fame Nashville
Trikont Label
Smithonian Folkways Records

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: B.F. Shelton
Titel: O Molly Dear
I: B.F. Shelton
Länge: 00:49 min
Label: County Records 2008

Komponist/Komponistin: West Virginia Coon Hunters
Titel: Greasy String
I: West Virginia Coon Hunters
Länge: 00:32 min
Label: Vintage Masters Inc.

Komponist/Komponistin: The Carter Family
Titel: Poor Orphan Child
I: The Carter Family
Länge: 00:54 min
Label: Home of the Stars 2011

Komponist/Komponistin: "Blind" Alfred Reed
Titel: The Wreck of the Virginian
I: "Blind" Alfred Reed
Länge: 00:35 min
Label: Vintage Masters Inc. 2012

Komponist/Komponistin: Merle Haggard
Titel: Mama Tried
I: Merle Haggard
Länge: 00:30 min
Label: Hip-O Records 2005

Komponist/Komponistin: Loretta Lynn
Titel: Coal Miner's Daughter
I: Loretta Lynn
Länge: 01:22 min
Label: Hip-O Records 2005

Komponist/Komponistin: Mila Mason
Titel: The day will come
I: Mila Mason
Länge: 00:37 min
Label: Twinbeat 2007

Komponist/Komponistin: Dolly Parton
Titel: Jolene
I: Dolly Parton
Länge: 00:46 min
Label: Hip-O Records 2005

Komponist/Komponistin: Johnny Cash
Titel: Cocaine Blues
I: Johnny Cash
Länge: 01:10 min
Label: SONY 1968

weiteren Inhalt einblenden