Radiokolleg - Stubenmusik und Avantgarde

Instrumentenporträt Hackbrett (2).
Gestaltung: Renate Pliem

Ein trapezförmiges Brett, darüber Saiten gespannt, mit Schlägeln angeschlagen: Das Hackbrett ist aus der traditionellen alpenländischen Volksmusik nicht wegzudenken. Doch das Instrument ist ein frühes Beispiel der Globalisierung. Es hat seine Ursprünge in Persien, wo es seit dem frühen Mittelalter bekannt ist: Im Iran und in Indien heißt es "Santur", in Thailand "Khim", in China "Yang-Quin". Im osteuropäischen Raum sind die Cimbalom- und Zymbal-Virtuosen beheimatet. Die Hackbretter der verschiedenen Kulturkreise variieren in Größe, Bespannung und der Beschaffenheit der Hämmerchen: So werden in China zum Beispiel dünne Bambusschlägel verwendet.

Schon früh fand eine Form des Hackbretts Eingang in die europäische Kunstmusik: Das "Salterio" wurde in der italienischen und spanischen Barockmusik gespielt. Im Alpenraum kam das Hackbrett schon im 18. Jahrhundert in Mode und überlebte als Volksmusikinstrument in verschiedenen regionalen Ausführungen.

Doch das Hackbrett wird unterschätzt: Es ist schon lange nicht mehr nur die traditionelle Begleitung der Stubenmusik, es hat sich zum Soloinstrument mit faszinierenden Facetten entwickelt. Es brilliert in Improvisationen und zeitgenössischen Kompositionen, funkelt in Volksmusikformationen auf der ganzen Welt, zeigt Jazz- und Experimentalmusikqualitäten und wird in Zukunft noch viel von sich hören lassen.

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Komponist/Komponistin: Seggauer Tanzlmusi
Titel: Höllenfahrtpolka
Ausführende: Seggauer Tanzlmusi
Länge: 00:25 min
Label: Extraplatte EX 519002-2

Komponist/Komponistin: Salterina
Titel: Leobersdorfer Walzer
Ausführende: Salterina
Länge: 00:25 min
Label: HeiVoCD 127 Aume

Komponist/Komponistin: Salterina
Titel: Theresienmenuett
Ausführende: Salterina
Länge: 00:38 min
Label: HeiVoCD 58 AuMe

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