Von Tag zu Tag
Entnetzt. Nach der Vernetzungs-Euphorie. Gast: Urs Stäheli, Soziologe. Moderation: Johann Kneihs. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79
5. Juni 2015, 14:05
"Vernetze dich", heißt die Forderung in scheinbar allen Gesellschaftsbereichen, vom Berufsleben bis zur Freizeit. In der Arbeitswelt geht Vernetzung mit scheinbar offenen Strukturen einher wie Großraumbüros: Alles soll für alle sichtbar sein, Kommunikation und soziale Beziehungen transparent.
Der Soziologe Urs Stäheli diagnostiziert Übervernetzung, in Betrieben oder Universitäten etwa Vernetzungstreffen, die nur zur Planung weiterer Vernetzung dienen. Dem Selbstzweck Vernetzung stellt er gezielte Entnetzung entgegen: Vertrauliche und vernetzungsfreie Zonen, Raum für Schüchterne und Introvertierte.
Johann Kneihs spricht mit Urs Stäheli über den Platz des Einzelnen und die Qualität von Kommunikation in der "Vernetzungsgesellschaft".
Urs Stäheli arbeitet derzeit als Fellow am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften der Kunstuniversität Linz (IFK) und ist Professor für Soziologie an der Universität Hamburg.
Service
Veranstaltungshinweis:
Vortrag von Urs Stäheli: "Anschlusslosigkeit": Überlegungen zu einer Soziologie der Entnetzung.
8. Juni 2015, 18 Uhr c. t., IFK, Reichsratsstraße 17, 1010 Wien (Eintritt frei)
