Logos - Theologie und Leben

"Fremdenfreundlich" - Eine (kleine) Theologie der Migration. Gestaltung: Kerstin Tretina

Hunderttausende Menschen strömen jedes Jahr durch die Tore Europas, auch Österreich bleibt ein stark frequentiertes Einwanderungsland. Laut Statistik Austria sind im vergangenen Jahr mehr als 72.000 Menschen zugewandert, die meisten etwa aus Rumänien, Ungarn und Syrien. Auch die aktuelle Flüchtlingslage spiegelt sich eindrucksvoll in Zahlen wider: Für das aktuelle Jahr 2015 erwartet das Innenministerium rund 70.000 Asylanträge, weit mehr als noch zu Beginn des Jahres angenommen. Seit dem "Prager Frühling" sind nicht mehr so viele Menschen nach Österreich geflohen. Als Reaktion auf Flüchtlings- und Einwanderungsströme machen sich in den europäischen Bevölkerungen indes aber Verunsicherung, Angst und Ablehnung breit.

"Migration ist keine Abirrung, sondern eine Konstante der Menschheitsgeschichte", sagt die Religionssoziologin und katholische Theologin Regina Polak, die sich bereits seit Jahren intensiv mit den theologischen Perspektiven von Migration beschäftigt. Heute zeige sich dieses Phänomen aber in neuer Quantität und Qualität, man könne von einem "Zeitalter der Migration" sprechen, so Polak. Die christlichen Kirchen müssten darauf adäquate Antworten geben, ein neues "Narrativ der Migration" entwickeln und sie als Lernaufgabe verstehen. Die biblische Migrationstheologie liefert hier beispielsweise Anhalts- und Anknüpfungspunkte, die weit über den plakativen Begriff "Nächstenliebe" hinausgehen. In der Sendung werden Beispiele aus der christlichen Praxis ebenso wie Einschätzungen von Migrationsexpertinnen und verschiedenen christlichen Theologen zu hören sein.

Service

Buch, Tobias Keßler (Hg.), "Migration als Ort der Theologie", Verlag Friedrich Pustet
Buch, Jürgen Manemann, Werner Schreer (Hg.), "Religion und Migration heute", Verlag Schnell und Steiner

Sendereihe

Gestaltung