Religion aktuell

1. Vlbg: Kirchen verurteilen Schändungen auf Friedhöfen
2. Gottschlich: Judenhass wieder in Gesellschaft angekommen
3. Der Koran und die Frage einer zeitgemäßen Interpretation
4. Weltweite Besonderheit: Studium "Syrische Theologie" an Uni Salzburg

1. Vlbg: Kirchen verurteilen Schändungen auf Friedhöfen

Vertreter der katholischen und der evangelischen Kirche in Vorarlberg haben die Schändungen eines jüdischen und eines islamischen Friedhofs am Wochenende durch Nazi-Schmierereien und ausländerfeindliche Parolen scharf verurteilt. Die Verhetzung und Diffamierung von Menschen mit jüdischer oder muslimischer Religion sei nicht hinnehmbar, so der Tenor.


2. Gottschlich: Judenhass wieder in Gesellschaft angekommen

Geht es nach dem Wiener Kommunikationswissenschaftler Maximilian Gottschlich, dann sei der Judenhass heute wieder in der Mitte der europäischen Gesellschaft angekommen. Dies lasse sich auch durch Statistiken belegen, mahnte Gottschlich, wonach bereits jeder zweite Österreicher glaube, Juden hätten zu viel Einfluss in Wirtschaft und Politik. Zum Thema äußerte sich Gottschlich im Rahmen der Präsentation seines neuen Buches mit dem Titel: "Unerlöste Schatten - die Christen und der neue Antisemitismus".


3. Der Koran und die Frage einer zeitgemäßen Interpretation

Nicht zuletzt deshalb, weil im Zuge der Flüchtlingskrise auch immer mehr Muslime nach Europa kommen, stellt sich einmal mehr die Frage nach zeitgemäßen Interpretationsmöglichkeiten des Koran und anderer wichtiger Quellen im Islam.
Hermeneutik - eine Methode zur historisch-kritischen Erschließung religiöser Texte - findet seit langem in der Bibelwissenschaft Anwendung. Ob ein hermeneutischer Zugang auch beim Koran, dem heiligen Buch der Muslime, möglich ist, damit befasst sich ab 23. Oktober eine Ringvorlesung unter dem Titel "KonTextE", und zwar an der IRPA, dem Privaten Studiengang für das Lehramt für Islamische Religion an Pflichtschulen in Wien. - Gestaltung: Lise Abid


4. Weltweite Besonderheit: Studium "Syrische Theologie" an Uni Salzburg

An der Universität Salzburg ist der weltweit erste Universitäts-Lehrgang für Syrische Theologie außerhalb Syriens feierlich eröffnet worden, und zwar an der katholisch-theologischen Fakultät. Für Studiendekan Dietmar Winkler hat das neue Studium gerade auch vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs in Syrien und den vielen syrischen Flüchtlingen eine große Bedeutung: Mit dem neuen Lehrgang solle Salzburg zum akademischen Mittelpunkt für das syrische Christentum werden, so Winkler. Das viersemestrige Master-Studium soll syrisch-orthodoxen Theologinnen und Theologen eine akademische Qualifikation, etwa für die Bereiche Seelsorge und religiöse Erwachsenenbildung bieten. Es soll aber auch anderen Studierenden, zum Beispiel jenen der katholischen Theologie, Spezialisierungen ermöglichen.


Moderation: Andreas Mittendorfer

Service

IRPA - Ringvorlesung KonTextE
Universität Salzburg

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