Nachtquartier

Tragende Flügel zum Fliegen. Der Klaviermacher Gustav Ignaz Sych zu Gast bei Helmut Jasbar. Anrufe kosten los aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79, Mails an nachtquartier@orf.at.

Holz und Metallbearbeitung, Gußrahmen, Saitenspinnen, feinmechanisches Regulieren von filigranen Hebelsystemen? Das sind nur die Eckpfeiler des Handwerks des Klavierbauens, das Gustav Ignaz Sych neben seinem Studium der Betriebswirtschaft im familieneigenen Betrieb erlernt hat.
"Wenn, dann können nur Sie mir helfen!" Das ist die Bitte, die Gustav Ignaz Sych immer öfter zu hören bekommt. Wenn es darum geht, eine Veranstaltung zu retten, ganz rasch noch einen Flügel auf eine Freiluftbühne zu hieven, einen Künstler persönlich zu betreuen, dann gilt oft die letzte Hoffnung dem Wiener Klavierhaus und seinem Team. Und diese Leistungsbereitschaft, dieser Einsatz begründet dauerhaftes Vertrauen. Sein ganzes Leben hat Sych mit dem Klavierbau zugebracht, schon als Kind waren die im Familienbetrieb anfallenden Hobelscharten ein beliebtes Spielzeug.
Wissenswertes über diese traditionsreiche Firma: Anton Stingl gründete einen Wiener Klavierbaubetrieb im Jahre 1853, später wurde der Familienbetrieb, geführt durch die Söhne Gustav, Ignaz und Wilhelm, zu "Gebrüder Stingl". 1900 erfolgte die Verleihung des Titels eines k.u.k. Hofpianoforte-Fabrikanten und die Aufnahme in die Liste der "Kaiserlich und königlichen Hoflieferanten". Die Höchstbelegschaft vor dem I. Weltkrieg erreichte rund 400 Mitarbeiter, der Betrieb galt als die "größte Pianoforte Fabrik Österreichs". Wie in allen Bereichen - auch im Klavierbau bedeutete das Ende der Monarchie eine tiefe Zäsur. "Gebrüder Stingl" wurde zu "Stingl Original" mit einer Bank und Aktionären als Eigentümer. Bald mussten diese realisieren, dass Klavierbau kein spekulatives Moment verträgt. Ein Vorgang, der sich in der Gegenwart bei einem anderen großen österreichischen Namen dieser Branche tragisch wiederholen sollte.
Der Sohn von Gustav Stingl, Gustav Ignaz Stingl, wurde noch im Familienbetrieb in der Ungargasse zum Klavierbauer ausgebildet. Von Anfang an stark exportorientiert folgten bald Lieferungen an Kulturinstitutionen. Staatsakademie für Musik in Wien, später Hochschule für Musik, nunmehr Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, an das Mozarteum Salzburg, das Konservatorium der Stadt Wien, viele Musikschulen und Festspielhäuser. Persönlichkeiten des Musiklebens, wie Franz Schmidt, Franz Lehár, Leo Slezák, Robert Stolz, Kammer-Sänger wie Dermota, Jerger, Raimondi, Mitglieder führender Orchester (Philharmoniker, Symphoniker, Tonkünstler, RSO) und Pianisten, wie Jasminka Stancul, Markus Schirmer wurden auf ihren Karrieren begleiten.

Der Charakter eines Familienbetriebes wird bis heute gelebt - unter Leitung und im Alleinbesitz eines Neffen des letzten Stingl, Klavierbaumeister Gustav Ignaz Sych. Das Geheimnis des Erfolgs steckt im Detail: Vom Anfänger bis zum Profi: es gibt nur eine Klavierstimmung. Entweder das Klavier stimmt. Oder nicht.

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Service

Gustav Ingaz Stingl

Sendereihe

Gestaltung

Playlist

Untertitel: FRITZ PAUER
Titel: THE PARROT
Ausführende: FRITZ PAUER
Länge: 02:46 min
Label: c.c.

Untertitel: W.A.MOZART (ARR.: CHRISTIAN MÜHLBACHER)
Titel: MARSCH DER PRIESTER (ZAUBERFLÖTE) (MOZART REVISITED)
Ausführende: NOUVELLE CUISINE
Länge: 02:31 min
Label: c.c.

Untertitel: JOSEPH HAYDN
Titel: TRIO IN G-DUR 3.SATZ FINALE -PRESTO RONDO
Ausführende: VIENNA BRAHMS TRIO
Länge: 03:13 min
Label: c.c.

Untertitel: FRANZ SCHUBERT
Titel: PIANO SONATA IN A; D.959: II. ANDANTINO
Ausführende: SEYMOUR LIPKIN
Länge: 02:39 min
Label: c.c.

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