Salzburger Nachtstudio

"Das Sacher, das bin ich und sonst niemand".
Ein Porträt von Anna Sacher, ihrem Hotel und der Zeit, in der sie lebte. Gestaltung: Ulrike Schmitzer

"Das Sacher war immer mehr als ein Hotel: Es war einer der Mittelpunkte der Wiener Gesellschaft, ein Dreh- und Angelpunkt der großen Epoche vor dem Ersten Weltkrieg und der bitteren Zeit nach dieser Urkatastrophe", schreibt die Autorin Monika Czernin in ihrem Buch "Das letzte Fest des alten Europa. Anna Sacher und ihr Hotel" (Knaus Verlag). Anna Sacher war eine legendäre Unternehmerin. 1859 als Tochter eines Fleischhauers geboren, heiratete sie den erfolgreichen Delikatessenhändler und Restaurateur Eduard Sacher. Gemeinsam bauten sie das Hotel nahe der Ringstraße auf. Seit dem Tod ihres Mannes 1892 führte die junge Witwe das Sacher alleine und machte es zu einer Institution. Die Liste der Stammgäste liest sich wie das Who is Who der großen Epoche: Der Eisenmagnat Karl Wittgenstein, der Bankier Nathaniel Rothschild, aber auch Künstler wie Arthur Schnitzler, Gustav Klimt oder Max Reinhardt speisten gerne im Sacher. Anna Sacher war ein PR-Genie: So erfand sie zum Beispiel das "Tischtuchgästebuch", auf dem alle Prominenten unterschrieben, und die Bildergalerie für schaulustige Gäste. Ulrike Schmitzer erzählt über die wechselvolle Geschichte des Sacher, die zugleich eine Kulturgeschichte Österreichs ist.

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