Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Der Staat, das Militär und das liebe Geld. Das Modell des Fiscal Military State am Beispiel der Habsburgermoarchie. Gestaltung: Wolfgang Slapansky

Kriege und Heiraten waren im Mittelalter und in der frühen Neuzeit die wichtigsten Komponenten zur Expansion von Dynastien. Trotz des viel zitierten Hexameters "Mögen andere Kriege führen, du, glückliches Österreich, heirate!" war dies auch bei den Habsburgern so. Lange wurden für die häufigen Kriege angeworbene Söldner als Kämpfer eingesetzt. Der Dreißigjährige Krieg war eine deutliche Zäsur. Erstmals gab es ein stehendes Heer. Das hatte den Vorteil, schnell verfügbare und gut trainierte Soldaten bereitstellen zu können. Das Problem waren jedoch die damit verbundenen enormen permanenten Kosten für das Personal, dessen Bewaffnung, Bekleidung und Verpflegung auch in Friedenszeiten. Das war teuer, und so wurde die Bevölkerung durch regelmäßige Steuern zur Finanzierung der Kriegsmaschinerie herangezogen. Dies bedeutete in der Folge einen Modernisierungsschub der Verwaltung und damit eine Ausweitung der Staatstätigkeit, mussten die Steuern doch bemessen und eingetrieben, die Steuerpflichtigen erfasst und in Evidenz gehalten werden. Es gab also einen direkten Zusammenhang zwischen Militär und Bürokratie, und dem Wachstum der Staatsgewalt mit seinen positiven wie negativen Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Menschen.

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