Erfüllte Zeit

28. März 2016, 07:05

1. Die Revolutionäre vom Hauptpostamt -100 Jahre Osteraufstand in Irland

Es geschah vor 100 Jahren, als Irland noch zur Gänze zu Großbritannien gehörte... - Am Ostermontag 1916 haben militante irische Revolutionäre das Hauptpostamt in Dublin besetzt und eine unabhängige Irische Republik proklamiert. Der Aufstand wurde kurz darauf niedergeschlagen - von britischen Soldaten. Heute schätzt man, dass der Aufstand 1500 Menschenleben gekostet hat. 500 Angehörige des britischen Militärs und 1000 Irinnen und Iren - unter ihnen natürlich eine große Zahl von Zivilisten - haben ihr Leben verloren. Trotz dieser blutigen Bilanz und trotz des kämpferischen Fehlschlags gilt die Rebellion als DER Wendepunkt in der irischen Geschichte. Als entscheidende Weichenstellung zur Unabhängigkeit des größeren Süd-Teiles, was zur Teilung der Insel geführt hat. Nordirland gehört ja nach wie vor zu Großbritannien.
Die Gründung der irischen Nation ist eng verbunden mit der Dominanz der katholischen Kirche in der irischen Gesellschaft in den Jahrzehnten danach. Doch auch hier gibt es Veränderungen - wie Stephanie Pieper beleuchtet.


2. West-östliche Kontemplation - Ein Priester und Zen-Lehrer über das Gebet

Es gehört zu den zentralen Vollzügen im Leben eines religiösen Menschen, gleich, zu welchem Glauben er oder sie sich bekennt: das Beten. Diesem Thema widmet sich auch der 89-jährige deutsche Pallottinerpater Johannes Kopp in seinem geistlichen Vermächtnis. Er war unter den ersten, die, wie der legendäre Jesuit und Japan-Missionar Hugo Enomiya-Lassalle, als katholische Priester die buddhistische Zen-Meditation erlernt und es darin bis zur Lehrbefähigung gebracht haben. Indem während der verschiedenen Zen-Meditationsübungen die Flut der Gedanken zur Ruhe kommt, so die Lehre, werde das Erleben von einer inneren Stille möglich, die zur sogenannten Erleuchtung führen könne, zu einem Gefühl des Einswerdens mit Allem.
Die Zen-Kontemplation, so ist Johannes Kopp überzeugt, kann auch für Christen zu einem Weg der Glaubenserfahrung werden. Das Buch heißt "Gebet als Selbstgespräch" und beleuchtet die oft unterschlagene mystische Erkenntnis, dass man Gott nicht irgendwo außen oder im Jenseits, sondern IN SICH suchen soll und finden kann. Martin Gross hat einige Passagen dieses Buches ausgewählt.


3. Passt das nach Niederösterreich? - Kontroverse um einen buddhistischen Sakralbau

In Österreich gibt es bereits mehrere Stupas, buddhistische Friedenspagoden - zum Beispiel einen am Wiener Handelskai. Nun soll in Niederösterreich ein weiterer Stupa gebaut werden - nicht ohne Demonstration wurde der Spatenstich dafür in den Weingärten am Wagram bei Grafenwörth vollzogen. Der Bau mitten in einer Naturlandschaft ist offiziell genehmigt, die Gegner formierten sich unter der Bewegung "Rettet den Wagram" und geben nicht auf. Sie seien getäuscht worden. Denn die Rede war von einer "Kapelle" - das geplante Gebäude soll jetzt aber dreimal so hoch werden wie die lokale Kirche. Roberto Talotta hat nachgefragt.


4. "Brannte uns nicht das Herz?" - Bibelessay zu Lukas 24, 13 - 35

Das Unterwegs-Sein ist in der Bibel immer wieder Thema: Abraham etwa, der auf Gottes Auftrag hin seine Heimat verlässt - oder auch der Auszug aus Ägypten, in dessen Verlauf das Volk Israel die 10 Gebote erhält.
Eine Geschichte vom Unterwegs-Sein steht auch am Ostermontag laut katholischer Leseordnung auf dem Programm. Sie handelt von zwei Jüngern aus der Gruppe um Jesus, die nach seiner Kreuzigung von Jerusalem ins Dorf Emmaus unterwegs waren. Auf ihrem Weg und nach ihrer Ankunft machen sie eine besondere Erfahrung. Den Kurzessay zur Evangelienstelle hat die Theologin und Germanistin Mirja Kutzer gestaltet.

Service

Johannes Kopp, "Gebet als Selbstgespräch. Gebet und Koan als Beziehung zu Gott in mir", Pallotti Verlag

Alexander Tschernek
Rettet den Wagram
Stupa-Bau am Wagram
Künstlerhaus: Valentin Oman Retrospektive

Sendereihe

• Lebenskunst