Intrada - Exkurs

3. Juni 2016, 10:05

Oliver Seibt versucht das nahezu Unmögliche: eine Musikwissenschaft des Alltäglichen. Von einer Definition des Alltags und vom alltäglichen Umgang mit Musik kommt er zur Idee von Wissenschaftlichkeit.

Music Mapping - die Verortung der Musik - von Paul Lohberger
Neue Methoden von Geschichte und Stadtforschung kommen auch in den Kulturwissenschaften zum Einsatz. Orte der Zusammenkunft und Veranstaltungsräume, kombiniert mit den Daten von Aufführungen, Aktionen, Schaffen und Karrieren der Künstler, liefern nach und nach eine Karte kultureller Aktivität. Etablierte Vorstellungen sollen dabei genauer ausgeleuchtet, ergänzt oder auch ersetzt werden. So will das Forschungsprojekt Music Mapping Vienna unter der Leitung von Susana Zapke das Gesamtbild der Musikstadt Wien nach 1945 - auch mittels komparativistischer Rückblicken auf die Erste Republik- aktualisieren. Der Stadtforscher Walter Rohn hat wiederum die Orte der Wiener Kunstavantgarde von 1945-75 erfasst. Zwar muss die Geschichte nicht immer neu geschrieben werden. Doch die klare Verortung in Stadt bzw Raum und Zeit verdeutlicht die Wechselwirkungen von Milieus und Genres, wie auch den Wandel der Rollenbilder in den verschiedenen Szenen: Dominierten Anfang des 20. Jahrhunderts noch die Herrenzirkel, so scheinen zeitgenössische Szenen vergleichsweise ausgeglichen - oder?

Radio - on ar, on sale - Frieder Reininghaus über das aktuelle Heft der ÖMZ - über das Radio.

Service

Buchtipp:
Oliver Seibt
Der Sinn des Augenblicks: Überlegungen zu einer Musikwissenschaft des Alltäglichen
Mai 2010, 244 Seiten, kart., zahlr. Abb., ISBN 978-3-8376-1396-4
Transcript Verlag Bielefeld

Orte der Avantgarde:
Vortrag Walter Rohn

Buchtipp - der Band Teststrecke Kunst herausgegeben von Elisabeth Großegger und Sabine Müller (Hg.) - Wiener Avantgarden nach 1945 ist 2012 im Somderzahl Verlag erschienen ..

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