Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Sternenglaube und Bilddeutung. Der Kunsthistoriker Aby Warburg im Dialog mit Ernst Cassirer und Albert Einstein. Eine Rekonstruktion von Nikolaus Halmer

Der deutsche Kunst- und Kulturwissenschafter Aby Warburg, dessen 150. Geburtstag sich am 13. Juni jährt, wandte sich in seiner Arbeit gegen "die grenzpolizeiliche Befangenheit" seiner Forschungsdisziplin. Sie sollte um Bereiche wie Mythologie, Religionsgeschichte oder Astrologie erweitert werden. Über diese Themen führte er Gespräche mit dem Philosophen Ernst Cassirer und dem Physiker Albert Einstein. In diesen Dialogen ging es Warburg vor allem darum, die Verbindung zwischen der Astrologie des Mittelalters und der frühen Neuzeit mit der modernen Astronomie und Physik aufzuhellen. Der Kunsthistoriker ersetzte die Vorstellung einer zielgerichteten Entwicklung vom Mythos zum Logos durch ein Modell, das von der Polarität von Magie und Rationalität bestimmt wurde. Eine wichtige Rolle spielten dabei Johannes Keplers Reflexionen über den Aufbau des Kosmos und die Entstehung des modernen Weltbildes.

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Literatur:

Aby Warburg: Werke in einem Band, herausgegeben und kommentiert von Martin Treml, Sigrid Weigel und Perdita Ladwig, Suhrkamp Verlag

Aby Warburg: Schlangenritual. Ein Reisebericht, Wagenbach Verlag

Horst Bredekamp/Claudia Wedepohl: Warburg, Cassirer und Einstein im Gespräch. Kepler als Schlüssel der Moderne, Wagenbach Verlag

Georges Didi-Huberman: Das Nachleben der Bilder, übersetzt von Michael Bischoff, Suhrkamp Verlag

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