Land und Laute

Akustische Attacken aus Österreich: Kupferbergvariationen - Münze Österreich, Wien

In den Räumen der Münze Österreich am Heumarkt in Wien ist Geld vor allem Stück- und Schuttgut. Werktag für Werktag prägt die Anstalt in aller Sachlichkeit und Präzision eine andere Euromünze. Zum Aufnahmetag steht die Zwei-Cent-Münze auf dem Arbeitsprogramm: Geld an der Grenze zur Wertlosigkeit, dessen Material- und Herstellungskosten nur knapp unter dem Nominalwert liegen. Sinnfälligerweise ist es Geld, das verschwindet. Dem Kreislauf von Herstellung, Zahlungsverkehr und Verschrottung entzieht es sich weitgehend, in dem es sich über lange Zeiträume in Sparbüchsen und Münzsammelgläsern versteckt und so die Zirkulation der rund 110 Milliarden Euromünzen unterbricht. Die Menschen und Maschinen in der Münzprägeanstalt am Heumarkt tun mit einer Minutenleistung von 20.000 Münzen pro Minute, was sie können, um genug Kleinstgeld in Umlauf zu bringen: Rändeln, mit Kopf und Zahl beidseitig prägestempeln - schon hat sich ein kupferummantelter Eisenrohling in ein Zahlungsmittel mit alltagsästhetischem Mehrwert verwandelt. Ebenfalls zu hören gibt es an diesem Tag die demnächst in Umlauf tretende 10 Euro-Münze. Und tausende alte Euromünzen, die als kaputt gelten und aus dem Verkehr gezogen wurden.

Eine Sommerserie in Kooperation mit der "Hörstadt Linz"

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