Logos - Theologie und Leben

"Brandstifter oder Friedensstifter?" - Die ambivalente Rolle von Religionen in Konflikten. Gestaltung: Kerstin Tretina

Ob in Nigeria oder Syrien, im Irak, Iran oder Libanon, in Israel/Palästina, Afghanistan oder auch in Myanmar: Jeden Tag wird weltweit im Namen der Religion blutig gekämpft und Menschen Gewalt angetan. Die Aggressionen richten sich gegen Andersgläubige, oft aber auch gegen Mitglieder der eigenen Religionsgemeinschaft. Alle großen Religionen der Gegenwart scheinen in den vergangenen Jahrzehnten vermehrt in diesen Sog politischer Entwicklungen geraten zu sein. Tatsächlich nimmt die Anzahl von religiösen Konflikten weltweit immer noch zu. Die rezente Konfliktforschung schätzt, dass Religion derzeit in bis zu zwei Dritteln aller Konflikte weltweit ein mehr oder weniger bedeutender Faktor ist. Wird Religion ins Spiel gebracht, eskalieren Auseinandersetzungen oftmals. Gleichzeitig werden auch immer wieder Konflikte auf Initiative religiöser Akteurinnen und Akteure - friedlich - gelöst. Und nicht zuletzt - wird von Seiten der Theologie argumentiert - ist es die Friedensvision, die den Kern vieler Religionen ausmacht.

Die diesjährige Sommerakademie auf der Friedensburg Schlaining im Südburgenland hat sich unter dem Titel "Um Gottes Willen" mit der ambivalenten Rolle von Religionen in Konflikten auseinandergesetzt. Friedens- und Konfliktforscherinnen, Politikwissenschafter, Theologinnen und Religionswissenschafter sprechen in der Sendung über die Neigung der Religion zur politischen Instrumentalisierung, ihre Rolle als Medium in der Friedensarbeit und über die polarisierende Frage, ob die Religionen an den vielen gewalttätigen Konflikten in der Welt Schuld sind.

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Internationale Sommerakademie Friedensburg Schlaining

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