Von Tag zu Tag

28. Dezember 2016, 14:05

Es ist wohl kein Zufall, dass in unserer digitalen Welt Selbstgemachtes und das Handwerk ein weltweiter Trend geworden zu sein scheinen - die do-it-yourself-Bewegung ist ein Indiz dafür, ein anderes: Werbesprüche wie "handmade with love" oder die Tendenz, auch massenhaft produzierten Industriewaren zumindest einen Hauch jener Ästhetik zu verleihen, die dem Handwerk innewohnt. Doch die Devise "ich mache, also bin ich", ändert meist nichts am persönlichen Konsumverhalten und hilft auch den lokalen Handwerker/innen nicht weiter, meint Tina Zickler.

Die deutsche Kulturmanagerin hat als Gastkuratorin die Ausstellung "handWERK. Tradiertes Können in der digitalen Welt" im MAK, dem österreichischen Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst, gestaltet. Handwerk heißt nicht, etwas so gut wie nötig zu machen, sondern so gut wie möglich und die Herausforderung heute ist, den Menschen bewusst zu machen, wie etwas gemacht ist, schreibt der US-amerikanische Soziologe Richard Sennett in seinem Buch "The Craftsman" 2008. High-Tech und Handwerk sind für ihn keine Gegensätze und das Programmieren ein zentrales Handwerk der Moderne.

Über die Bedeutung des Handwerks für den Menschen und seine Geschichte, die Perspektiven manueller Fertigkeiten in der digitalen Zeit und die Faszination für Material und Meisterschaft, spricht Barbara Zeithammer mit Tina Zickler.

Service

Veranstaltungshinweis:
handWERK. Tradiertes Können in der digitalen Welt
MAK - österreichisches Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst
Bis 9. April 2017
Stubenring 5
1010 Wien

Buchtipp:
handWERK. Tradiertes Können in der digitalen Welt. Publikation zur Ausstellung. Herausgegeben von: Christoph Thun-Hohenstein, Rainald Franz und Tina Zickler.
Verlag für moderne Kunst, 2016

Sendereihe

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Gestaltung

• Barbara Zeithammer