Vom Leben der Natur
Zwei innere Uhren - die Neurobiologin Kristin Tessmar-Raible über die Meeresmücke Clunio Marinus.
Teil 5: Was man von der Mücke über den Menschen lernen kann.
Gestaltung: Anna Masoner
7. April 2017, 08:55
Sie lebt zwischen Ebbe und Flut, an der Atlantikküste Europas von Spanien bis Norwegen. Und an diesen schwierigen Lebensraum hat sich die winzige Meeresmücke Clunio Marinus perfekt angepasst: Sie paart sich und legt ihre Eier genau dann ab, wenn das Wasser am niedrigsten steht. Dann wachsen die Larven im Wasser heran. Da die geschlüpfte Mücke keine 24 Stunden lebt, muss die Paarung genau getaktet sein. Alle müssen gemeinsam schlüpfen, wenn die Gezeitenbedingungen am günstigsten sind. Um diesen engen Zeitrahmen genau zu erwischen, verfügen die Mücken über zwei innere Uhren, eine Tagesuhr - gestellt durch die Sonne - und eine Monduhr, vergleichbar mit einem Kalender.
Die Neurobiologin Kristin Tessmar-Raible vom Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Wien hält die faszinierenden Insekten im Labor. Sie will nicht nur besser herausfinden, wie die beiden inneren Uhren funktionieren, sondern auch, was man von der Meeresmücke über den Menschen lernen kann.
Service
Univ.-Prof. Dr. Kristin Tessmar-Raible
Universität Wien
Zentrum für Molekulare Biologie
Max F. Perutz Laboratories
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