Intermezzo - Künstlerinnen und Künstler im Gespräch

Kunst unter Strom.
Brigitte Kowanz zu Gast bei Christine Scheucher

Das fluoreszierende Licht der Monitore, die Neonröhren der Reklametafeln, die strahlenden LEDs im Stadtraum. Künstliches Licht prägt unseren Alltag. Als das Licht der Reklametafeln und Neonschriften den öffentlichen Raum eroberte, reagierte die Kunst darauf und entdeckte die Trägermedien der Werbung und Beleuchtung als Material. In den 1960er Jahren verwendete Dan Flavin als erster Leuchtstoffröhren im handelsüblichen Sinn und machte diese zum Material von Lichtskulpturen. Damit drehte Flavin das konventionelle Verhältnis von Kunst und Beleuchtung um.

Objekte, die von sich aus strahlen, schafft auch die österreichische Künstlerin Brigitte Kowanz. Seit Jahrzehnten arbeitet sie mit dem Werkstoff Licht. Kowanz will die blinden Flecken der Wahrnehmung ausleuchten. Das zunächst Unsichtbare sichtbar machen. Für die Künstlerin liegt die Faszination des Werkstoffs Licht auch in seiner Flüchtigkeit: Licht ist nicht fassbar, immateriell, breitet sich im Raum aus.

In diesem Jahr wird Brigitte Kowanz gemeinsam mit Erwin Wurm den österreichischen Pavillon bei der Biennale in Venedig bespielen. Im Hinterhof des Pavillons hat die Künstlerin mit dem Architekten Hermann Eisenköck einen so genannten "Light Space" erreichtet. Hier widmet sich Kowanz dem großen Thema Digitalisierung und wagt einen lichtdurchfluteten Blick in die Zukunft des Informationszeitalters.

Schon vor der Biennale-Eröffnung Mitte Mai ist klar: Das Tandem Brigitte Kowanz und Erwin Wurm wird dem österreichischen Pavillon in diesem Jahr viel Aufmerksamkeit bescheren. Brigitte Kowanz verwendet vor allem die Werkstoffe Licht und Schrift. Und das wird auch in Venedig so sein. Viel mehr darf sie noch nicht verraten. Dennoch spricht sie im "Intermezzo" über die Hintergründe dieser so wichtigen Ausstellungsbeteiligung.

Service

La Biennale 13. Mai bis zum 26. November 2017
Aktuell sind in der Galerie Krinzinger in Wien Arbeiten von Brigitte Kowanz zu sehen:
Galerie Krinzinger

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