Wird die älteste Handelsroute wieder erstehen?

30. Mai 2017, 13:00

Einst war das Reich der Mitte der Mittelpunkt des Welthandels und mehrere Tausend Jahre lang gelangten über die Handelsrouten Seide, Gewürze, Porzellan und Gold aber auch Wissen, Technik, Religion, Krankheiten und Kultur aus Asien nach Europa und Afrika - und umgekehrt.

Erst im 19. Jahrhundert, als das antike Netz von Handelsrouten zu Wasser und Land längst an Bedeutung verloren hatte, wurde der Begriff dafür geprägt, der heute wieder aktuell ist: die Seidenstraße.

Seit 2013 versucht die chinesische Regierung die Seidenstraße wieder zu beleben, angelehnt an die historischen Routen, aber weit darüber hinaus gehend. Mitte Mai fand in Peking ein internationales Gipfeltreffen über die neue Seidenstraße statt; Vertreter aus über 100 Ländern sind nach China gereist. Der chinesische Präsident Xi Jinping sprach von einem "Jahrhundertprojekt". Rund 900 Milliarden Dollar sollen in die Initiative fließen, die ökonomisch etwa zwölfmal größer ist als der Marshallplan. Andere Länder betrachten Chinas Pläne kritisch.

Was verstehen wir unter der "Seidenstraße"? Wie prägte sie die Kulturen der "Alten Welt"? Welche Funktionen hatte sie über den Handel hinaus und was ist von den Mythen geblieben, die sich an Orte wie Samarkand oder Buchara knüpfen? Wie stellt sich die Seidenstraße heute dar und wird sie wieder erstehen - auch in Ländern wie Pakistan, Afghanistan, Usbekistan und Iran?

In Punkt eins bei Barbara Zeithammer zu Gast ist Bert Fragner, der Fragen wie diese in seiner langjährigen wissenschaftlichen Tätigkeit gestellt hat und zur Geschichte der Seidenstraße derzeit ein Seminar in Wien veranstaltet. Er hat u.a. Islamwissenschaft, Arabistik und Iranistik studiert, spricht Persisch, Arabisch und ein wenig Usbekisch und hat zum Beispiel im Libanon, im Iran und in Syrien geforscht. Bert Fragner ist Präsident der Österreichischen Orient-Gesellschaft Hammer-Purgstall und leitete bis zu seiner Pensionierung 2010 als Direktor das Institut für Iranistik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Die Redaktion freut sich auf Ihre Teilnahme an der Sendung: per Mail an punkteins(at)orf.at oder unter der Telefonnummer 0800 22 69 79 - kostenlos aus ganz Österreich.

Service

Seminar: "Die Geschichte der Seidenstraße"
Noch an zwei Tagen: 30. Mai und 6. Juni
Jeweils 18.30 Uhr bis 20.00 Uhr
Klubsaal der ÖOG
Dominikanerbastei 6/6
1010 Wien
Tel.: +43 01 5128936
Österreichische Orient-Gesellschaft Hammer-Purgstall

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Barbara Zeithammer