Europa-Journal

Spanien, Russland, Albanien, Schweiz

Der Flüchtlingsansturm auf Spanien +++ Das Aufwachen der Zivilgesellschaft in Russland +++ Was machen mit Enver Hoxhas Militärbunkern ? +++ Die Bergbauernhilfe der Schweizer Caritas - Moderation: Brigitte Fuchs



Der Flüchtlingsansturm auf Spanien

Die Zahl der neuankommenden Flüchtlinge hat sich in Spanien in diesem Jahr verdreifacht. Die vor zehn Jahren für afrikanische Migranten wichtigste Route über das Mittelmeer, die nach Andalusien, hatte in den vergangenen Jahren an Bedeutung verloren. Doch das könnte sich mit den verstärkten Kontrollen auf der Italien-Route rasch ändern. Die spanische Küstenwache registriert mehr Boote und auch mehr ertrunkene Flüchtende vor der andalusischen Küste. Eine Reportage von Josef Manola.


Das Aufwachen der Zivilgesellschaft in Russland

In Russland sorgen erstmals seit Jahren wieder Massenproteste für Schlagzeilen: in den letzten Monaten sind tausende junge Menschen im ganzen Land auf die Straße gegangen, um gegen Korruption und Willkür zu protestieren. Sie lassen sich auch von drohenden Verhaftungen und Gerichtsverfahren nicht abschrecken. Und auch die sozialen und wirtschaftlichen Proteste nehmen zu: Fernfahrer streiken gegen ein neues Mautsystem, und Bauern in Südrussland protestieren gegen korrupten Beamte, die ihnen ihr Land wegnehmen. Ist die russische Bürgergesellschaft also aus ihrer traditionellen Apathie aufgewacht? Wie reagiert Präsident Putin, der seit seinem letzten Amtsantritt 2012 einen äußerst repressiven Kurs gegen die Zivilgesellschaft fährt? Und wie hat diese bald zu Ende gehende Amtszeit, in der Putin auf Patriotismus, das alte neue Feindbild des Westens und die Verunglimpfung von Regimekritikern setzt, die russische Gesellschaft verändert? Über all diese Fragen hat Carola Schneider mit der russischen Historikerin und Bürgerrechtlerin Irina Scherbakowa von der Menschenrechtsorganisation "Memorial" gesprochen.


Was machen mit Enver Hoxhas Militärbunkern?

Albanien blickt auf eine absurde Geschichte zurück: Jahrzehntelang herrschte hier der Diktator Enver Hoxha völlig isoliert vom Rest der Welt. 1961 brach er mit der früheren Schutzmacht, der Sowjetunion. Er fürchtete einen militärischen Angriff der Russen ebenso wie einen Krieg mit Jugoslawien und der früheren Besatzungsmacht Italien. Also ließ er in den 1970er Jahren in seinem kleinen Land nicht weniger als 750.000 Bunker bauen. Diese Bunker stehen auch heute noch auf ca. 20 Millionen Quadratmetern nutzlos in der Landschaft herum. Versuche die Bunker in Hotels oder Bars umzurüsten, schlugen fehl. Nun versuchen die Mitglieder der Projektgruppe "Treffpunkt Bunker" zusammen mit der Freien Universität Berlin Kulturprojekte für die Relikte aus der Vergangenheit zu machen. Ein Bericht von Philipp Landauer.


Die Bergbauernhilfe der Schweizer Caritas

In der Schweiz machen jährlich 1000 landwirtschaftliche Betriebe endgültig die Stalltüre zu. Meist sind es kleinere, nicht wirtschaftlich zu führende Bauernhöfe, seit 1980 hat sich ihre Anzahl halbiert. Hier konnte die Caritas Schweiz wohl auch nicht helfen, dennoch profitieren viele Bauernfamilien von der Aktion "Bergbauernhilfe". Seit 40 Jahren vermittelt die Caritas Menschen, die vorübergehend auf einem Hof mitarbeiten wollen. Heuer sind 800 Personen auf Höfen aktiv, und es werden noch weitere Leute gesucht. Unsere Schweiz-Korrespondentin Raphaela Stefandl hat einen Tag bei einer Bergbauernfamilie in Graubünden verbracht.

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