Mittagsjournal

11. September 2017, 12:00

Beiträge

• Wie schmutzig ist der Wahlkampf?
  

  Was man bei uns negativen oder gar schmutzigen Wahlkampf nennt, würde etwa in den USA als vornehm zurückhaltend bis todlangweilig gelten. Aber vor allem seit sich der Wahlkampf mehr und mehr im Internet abspielt, wird es auch bei uns tiefer. Jüngstes Beispiel: ein Video, das die SPÖ über ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz hat produzieren lassen. Angeblich nur für den internen Gebrauch, aber natürlich ist es an die Öffentlichkeit gekommen. Die ÖVP gibt sich empört.

• Hofer: „Negative Campaigning kann wirken“
  

  Politikberater Thomas Hofer hält diesen Nationalratswahlkampf für weniger schmutzig als den Bundespräsidentschaft-Wahlkampf. Und: Negative Campaigning kann wirken, sagt Hofer.

• NEOS fordern Zuschuss für lebenslanges Lernen
  

  NEOS-Parteichef Matthias Strolz hat heute sein sogenanntes "Chancen-Konto" präsentiert. Es sieht staatliche Zuschüsse von bis zu 5000 Euro für persönliche Weiterbildung vor. Seine Initiative wird auch vom ehemaligen ÖVP-Obmann Erhard Busek unterstützt. In Weiterbildung sollte investiert werden, bevor jemand arbeitslos wird, sagt Strolz.

• Grünen setzen auf ihr Kernthema Klimaschutz
  

  Die Grünen stimmen sich bei einer Klubklausur in Wien-Penzing auf den Intensivwahlkampf ein. Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek will die Grünen als Partei für soziale Gerechtigkeit positionieren, Stichwort Mietzinsobergrenzen, aber auch das Grüne Kernthema Klimaschutz forcieren. Der Regierung wirft sie dabei Untätigkeit vor.

• Irma: Plünderungen in den Städten
  

  In Florida, in den USA, haben die Menschen Stunden der Angst hinter sich. Inzwischen sollte das Schlimmste überstanden sein, Hurrikan Irma hat Land erreicht und wird schwächer, ist inzwischen auf einen Tropensturm herabgestuft worden. Nun werden die Schäden sichtbar, und die sind erheblich. Als ob das nicht schlimm genug wäre, nützen Diebe die Situation aus.

• Heftige Unwetter in Italien
  

  Heftiger Unwetter nicht nur in den USA, sondern auch in Italien: Dort hat es gestern vor allem in der Toskana heftige Niederschläge gegeben. Besonders betroffen ist die Hafenstadt Livorno. Mindestens 6 Menschen sind ums Leben gekommen. Zwei Menschen werden vermisst.

• Rohingya: UNO sieht "ethnische Säuberungen"
  

  Im südostasiatischen Myanmar spitzt sich die Situation für die muslimische Minderheit des Landes immer weiter zu. Seit Beginn einer neuen Gewaltwelle sind mittlerweile fast 300.000 Rohingya aus dem buddhistischen Land ins benachbarte Bangladesch geflohen. Das Menschenrechtskommissariat spricht nun sogar von "ethnischen Säuberungen".

• Kolumbien: Papst unterstützt Friedensprozess
  

  Hunderttausende Menschen haben den Papst in Kolumbien begeistert empfangen. Franziskus hat mit dem Besuch vor allem ein Ziel verfolgt: den Friedensprozess in Kolumbien zu unterstützen. Tatsächlich hat die Regierung kurz vor dem Papstbesuch einen Waffenstillstand mit der letzten aktiven Rebellen-Gruppe ELN unterschrieben. Nun geht es darum, dass ein dauerhafter Friede daraus wird.

• Politposse um Saakaschwili in der Ukraine
  

  Der frühere georgische Präsidenten Micheil Saakaschwili hat es vorgezogen, sein Land zu verlassen. In der Ukraine hat ihm Präsident Petro Poroschenko einen Job angeboten - als Reformer. Da hat er sich allerdings als etwas übereifrig erwiesen, weshalb ihn die ukrainische Führung aus dem Land geworfen hat. Gestern ist er in die Ukraine zurückgekehrt - unter recht bemerkenswerten Umständen.

• Seisenbacher aus Auslieferungshaft entlassen
  

  Der zweifache Judo-Olympiasieger Peter Seisenbacher ist am vergangenen Freitag in Kiew aus der Auslieferungshaft entlassen worden. Das sorgt in Österreich für Erstaunen, da sich Seisenbacher ja zuvor dem Gerichtsverfahren in Wien durch Flucht entzogen hat. Im Sommer wurde er dann in der Ukraine verhaftet. Was ist schiefgelaufen?

• EU-Arzneimittelbehörde: Antrag übergeben
  

  Wohin übersiedelt die europäische Arzneimittelbehörde, wenn Großbritannien aus der EU austritt? Hoffentlich nach Wien, das jedenfalls ist das Ziel der Regierung. Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) ist heute in Brüssel, um die österreichische Bewerbung zu präsentieren. Sie wirbt für Wien als Standort der EMA. Sie weiß aber auch, dass die Konkurrenz groß ist.

• Studie: Zuwanderung notwendig
  

  Angesichts des demografischen Wandels sind Deutschland, Österreich und die Schweiz auf Zuwanderung angewiesen. Das geht aus einer Studie hervor, die im Rahmen des traditionellen Dreiländertreffens des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, der österreichischen Industriellenvereinigung und dem Schweizer Thinktank Avenir Suisse entstanden ist. Aufgrund der Schrumpfung des einheimischen Arbeitskräftepotenzials und der eintretenden Pensionierungswelle der Babyboomer-Generation dürfte die Zahl der wanderungsbereiten EU-Bürger zurückgehen. Und die Flüchtlingszuwanderung der letzten zwei Jahre hat Potential, wenn man es nützen kann.

• Wirtschaftsunterricht an Schulen gefordert
  

  Die Österreicherinnen und Österreicher verfügen über wenig Finanzwissen und sind daher kaum in der Lage, Finanzentscheidungen zu treffen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Linzer Meinungsforschungsinstituts market. Der Chef der Wiener Börse, Christoph Boschan, kritisiert, dass die Banken die Kunden zu wenig aufklären würden. Er fordert daher, dass an den Schulen künftig verpflichtend Finanzwissen vermittelt wird.

• Probiotika: Was bringen sie?
  

  Probiotische Joghurts, Kefir, Produkte, die angeblich nützliche Bakterien enthalten, die sich im Darm ansiedeln sollen - funktioniert das wirklich? Kann man damit etwa Durchfall behandeln, oder den Darm nach einer Antibiotika-Behandlung unterstützen? Damit werben die Hersteller solcher Produkte. Wissenschafter untersuchen seit längerem, ob das stimmt.

• Arturo Pérez Reverte: "der Preis, den man zahlt"
  

  Arturo-Pérez Reverte gehört zu den meist gelesenen und meist übersetzten spanischen Gegenwartsautoren. Mit dem Roman „Der Club Dumas“ oder seiner siebenbändigen historischen Romanreihe rund um den Capitán Alatriste wurde er weit über die Grenzen seines Landes bekannt, mehrere seiner Werke sind auch verfilmt worden. Nun ist das jüngste Buch des Schriftstellers in deutscher Übersetzung im Insel Verlag erschienen: „Der Preis, den man zahlt“ ist ein Spionageroman, angesiedelt im Spanien des beginnenden Bürgerkriegs.

• News in English
  

  Hurricane Irma blasts Florida coast / UN sees "ethnic cleansing" in Myanmar / British MPs to vote on next stage of Brexit / Security Council to vote on N Korea resolution / The Weather

• Infos en français
  

  L'Ouragan Irma s'affaiblit en catégorie 1 / 313.000 rohingyas réfugiés au Bangladesh / Élections serrées en Norvège / Tajani pour une harmonisation de l’aide aux réfugiés / Vers de nouvelles sanctions contre la Corée du Nord / La météo

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• Ö1 Journale