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Europa-Journal

Russland, Bulgarien, Georgien, Bosnien

Wie stark beeinflusst Russland die Wahlen im Westen ? +++ Die verschwundenen Flüchtlingskinder in Bulgarien +++ Radiostation Nummer 5 - ein georgisches Dorf ohne Namen +++ Übernachten im früheren Kriegsgebiet Bosniens - Moderation: Brigitte Fuchs

Wie stark beeinflusst Russland Wahlen im Westen?

Dirty Campaigning im Internet hat sich als fixer Bestandteil von Wahlkämpfen etabliert, oft von den Parteien selbst betrieben, oft aber auch von außen in den Wahlkampf hineingetragen. Die Indizien deuten dabei meist in Richtung Kreml. Auch im deutschen Bundestagswahlkampf lassen sich in den letzten Tagen Beweise dafür finden, dass Russland versucht hat, die öffentliche Meinung zu beeinflussen. In manchen Ländern sind diese Aktionen stärker, in manchen schwächer. Markus Müller geht der Frage nach, welches Muster dahinter zu erkennen ist.


Die verschwundenen Flüchtlingskinder in Bulgarien

Auf ihrem Weg nach Europa gelangen immer mehr Kinder und Jugendliche unbegleitet nach Bulgarien. Doch dort verschwinden sie spurlos. Einem brisanten Bericht des NGO-Verbundes "Nationales Netzwerk für Kinder" zufolge wurden in Bulgarien von Jänner bis Oktober vergangenen Jahres 2457 unbegleitete Minderjährige registriert. Nur sieben davon wurden später in Kinderheimen angemeldet. Es wird angenommen, dass viele Kinder Bulgarien so schnell wie möglich wieder verlassen haben. Die Kinderrechte nach der UN-Charta werden in Bulgarien grob missachtet, lautet das Fazit des NGO-Verbunds. Dabei wird der Handel mit Kindern in einem Umfeld grassierender Korruption und organisierten Verbrechens - wie es in Bulgarien verbreitet ist - begünstigt. Eine aktive Prävention dagegen findet dennoch nicht statt. Während Bulgarien von den anderen EU-Staaten für den Schutz der Außengrenze höchstes Lob erhält, wird über diese alarmierenden Tatsache hinweggeschaut. Ein Bericht von Diljana Lambreva


Radiostation Nummer 5 - ein georgisches Dorf ohne Namen

Während des Kalten Krieges wurde zwischen dem Westen und der Sowjetunion ein heißer Informationskampf ausgefochten. Die Sowjetunion störten die Radio-Sendungen der feindlichen westlichen Staaten, die auf Russisch bzw. in den Sprachen der vielen Völker der Sowjetunion übertragen wurden: "BBC", "The Voice of America", "Radio Liberty", "Radio Free Europe", "Deutsche Welle", "Die Stimme Vatikans" und einige andere. Für diese Stör-Arbeit hat der Kreml kolossale Geldsummen ausgegeben. Auf dem Gebiet der UdSSR wurden ganze Siedlungen gebaut, die nur dem Zwecke dienten, die "westliche Propaganda" die Ohren der Sowjetbürger nicht erreichen zu lassen. Eine dieser geheimen Siedlungen, die so genannte Radiostation Nummer 5, hat Tatjana Montik in Georgien ausfindig gemacht.


Übernachten im früheren Kriegsgebiet Bosniens

Am 5. April 1992 begann das Martyrium von Sarajevo, der heutigen Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina. Genau 1425 Tage wurde die Stadt in der Folge von der jugoslawischen Bundesarmee belagert - die längste Belagerung im 20 Jahrhundert überhaupt. Für die 400 000 Bewohner war es die Hölle: Kaum Essen und Wasser, ohne Heizung und in ständiger Angst vor den berüchtigten Heckenschützen. Die Spuren des Krieges sind auch heute, mehr als 20 Jahre nach Ende des Bosnienkrieges, noch überall sichtbar in Form von Einschusslöchern in vielen Häuserfassaden. Wie es sich angefühlt hat in diesen Häusern zu leben, das wissen nur die Überlebenden des Krieges. Einer von ihnen, ein junger Bosnier, kurz vor Kriegsbeginn geboren, will diese Erfahrung weiter geben. In seinem Elternhaus im Zentrum von Sarajevo hat er ein Hostel eingerichtet, das seinen Besuchern einen Eindruck vom Leben im Kriegsgebiet vermittelt. Ein Bericht von Christoph Kersting

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