Flucht und Flüchtlinge - wider die Vergangenheitslosigkeit

19. Dezember 2017, 13:00

Flucht, Migration und Asyl sind in den letzten Jahren zu Themen geworden, die das politische Geschehen dominieren, die Diskussion in europäischen Ländern beherrschen und das Schicksal ganzer Parteien und Regierungen bestimmen können. Dabei sind diese Themen nicht neu - im Gegenteil.

Der Zweite Weltkrieg schuf nicht nur eine beispiellose Flüchtlingswelle: die Vertreibung und Ermordung von Millionen von Menschen machte die Gesellschaften, die nach 1945 entstanden, auch kulturell und ethnisch homogener als je zuvor. Bis dahin war Europa nicht nur ein Kontinent in ständiger Bewegung gewesen, sondern selbst der größte Exporteur von Menschen, die in Massen auswanderten, um anderswo auf der Welt ein besseres Leben zu finden.

Der Historiker Philipp Ther hat das Europa der Flüchtlinge und Migranten bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgt und das Resultat seiner Forschungen in seinem Buch "Die Außenseiter" zusammengefasst. Philipp Blom spricht mit ihm über Flüchtlinge und diejenigen, die sie aufnahmen, über Misstrauen und Widerstand, über historische Willkommenskulturen und darüber, wie Flüchtlinge und Migranten die Gesellschaften veränderten, in denen sie sich ansiedelten.

Ö1-Hörerinnen und Hörer sind herzlich eingeladen, sich an diesem Gespräch über die historische Dimension der europäischen Migration zu beteiligen. Rufen Sie in der Sendung an, um Fragen zu stellen oder zum Gesagten Stellung zu nehmen. Unter 0800 22 69 79 können Sie direkt teilnehmen, die E-Mail-Adresse ist: punkteins(at)orf.at

Service

Philipp Ther: Die Außenseiter - Flucht, Flüchtlinge und Integration im modernen Europa. Suhrkamp, Frankfurt/Main, 2017

Sendereihe

• Punkt eins