Gold, Venus und Reichtum durch Salz.

29. Dezember 2017, 13:00

Die Prähistorische Sammlung des Naturhistorischen Museums in Wien wurde vor zwei Jahren völlig neu zusammengestellt, um die Schätze in moderner und auch multimedialer Weise zu vermitteln. Nun ist der Prachtband zur Sammlung erschienen, der auf rund 300 Seiten eine repräsentative Auswahl aus Hunderttausenden von Sammlungsstücken trifft und so die frühen Stadien der Menschheitsgeschichte den Betrachtenden näherbringt.

6000 Jahre sind etwa die schweren Goldscheiben alt, die im sogenannten Goldkabinett als zweitälteste Goldartefakte der Welt die neugierigen Blicke auf sich ziehen. Es finden sich neben Schmuck, Armmanschetten, Grabbeigaben und Gefäßen aber auch zierliche mehr als 3000 Jahre alte Goldfäden, die in Textilien eingearbeitet wurden. Auch die rund 30.000 Jahre alte Venus von Willendorf hat einen gebührenden Platz in einem eigenen Schauraum erhalten. Um sie ranken sich bis heute die unterschiedlichsten Interpretationen und auch Mythen. Auch die Bewohner von Hallstatt in Oberösterreich begannen vor 3.500 Jahren Schätze aus dem Boden auszugraben - denn es war Salz, das sie für damalige Verhältnisse reich machte. Obgleich das im Bergbau gewonnene Salz gleichsam Goldes wert war, schuftete die Bevölkerung von Kindesbeinen an - ein Umstand, der die Leben damals nicht gerade verlängerte.

Karina Grömer, Textilarchäologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums in Wien ist in Punkt Eins zu Gast bei Andreas Obrecht.

Wie immer freut sich die Redaktion über rege Teilnahme an der Sendung: punkteins(at)orf.at oder 0800 22 69 79 während der Sendung - kostenlos aus ganz Österreich.

Service

Karina Grömer/Anton Kern (Hrsg.): Fundstücke. Kostbarkeiten der Jahrtausende. Ein Führer durch die Prähistorische Schausammlung. Naturhistorisches Museum Wien, Phoibos Verlag 2017

Prähistorische Schausammlung im Naturhistorischen Museum Wien
Karina Grömer am Naturhistorischen Museum Wien

Sendereihe

• Punkt eins

Gestaltung

• Andreas Obrecht