Wildschwein

AFP/PETRAS MALUKAS

Punkt eins

Schweineseuche: Risikofaktor Wildschwein oder Wurstbrot?

"Präventives Abschießen bedeutet nur eins: Hilflosigkeit."
Die Afrikanische Schweinepest auf dem Vormarsch.
Gäste: Univ. Prof. Dr. Andrea Ladinig, Leiterin der Universitätsklinik für Schweine, VetMedUni Wien, Univ. Prof. Dr. Till Rümenapf, Leiter des Instituts für Virologie, VetMedUni Wien.
Moderation: Barbara Zeithammer.
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

Von einer "Killerseuche" ist die Rede, von "katastrophale Folgen" und "zusammenbrechenden Schweinemärkten". Deutsche Bauern und Politiker fordern die beinahe Ausrottung des Wildschweins - ohne Rücksicht auf den Tierschutz, sogar mit Gift; am Mittwoch, 21. Februar, gab die deutsche Bundesregierung bekannt, zur Vorbeugung unter anderem die Schonzeit aufheben zu wollen.

In der Tschechischen Republik rücken Scharfschützen zur Jagd auf Wildschweine aus. Krisengipfel und Sonderkonferenzen werden abgehalten, Zäune entlang der Grenzen hochgezogen, Warnhinweise wie "Speisereste bitte nur in verschlossenen Müllbehältern entsorgen" mehrsprachig an Autobahnraststätten von Estland bis Deutschland plakatiert - die Afrikanische Schweinepest ist bis auf 80 Kilometer an Österreich herangerückt und bis auf etwa 300 Kilometer an Deutschland.

Die im Jahr 2007 aus Afrika eingeschleppte und im Juni 2017 in Tschechischen festgestellte Krankheit, ist eine anzeigenpflichtige, hochansteckende Tierseuche, die Wild- und Hausschweine befällt. Bis zu 100 Prozent der Tiere sterben. Derzeit gibt es weder einen Impfstoff noch eine Therapiemöglichkeit; ist ein Tier eines Betriebes erkrankt, muss der ganze Bestand getötet werden. Für andere Tiere, auch für Menschen, ist die Krankheit ungefährlich.

Bei Barbara Zeithammer zu Gast sind Andrea Ladinig, Leiterin der Universitätsklinik für Schweine und Till Rümenapf, Leiter des Instituts für Virologie, beide von der Veterinärmedizinischen Universität Wien.

Welche Konsequenzen hätte eine Ausbreitung der Seuche und lässt sie sich überhaupt verhindern? Ist das Wildschwein der Risikofaktor, den es zur Vorbeugung möglichst in großem Stil zu "eliminieren" gilt, oder ist es der Mensch selbst, Tourismus und Autoverkehr, die Massentierhaltung, das achtlos weggeworfene Wurstbrot? Was lässt sich von den Erfahrungen und Maßnahmen in den baltischen Staaten lernen, wo die Seuche bereits im Jahr 2014 ausgebrochen ist?

Die Redaktion freut sich über Fragen und Statements zum Thema: Sie erreichen uns per Mail an punkteins(at)orf.at oder live während der Sendung unter der Telefonnummer 0800 22 69 79 - kostenlos aus ganz Österreich.

Service


Friedrich-Loeffler-Institut (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, FLI)


Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit

ASF-STOP - Verständnis und Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest in Europa

Sendereihe

Gestaltung

  • Barbara Zeithammer