Kulturjournal

Ersatz-Jedermann +++ Bezau Beatz +++ Theater im Stollen +++ Haie im Kino

1. Jedermann-Einspringer Philipp Hochmair
2. Jazz im 2000-Einwohner-Dorf
3. "Karl MayBe" im Mödlinger Stollen
4. Filmkolumne: Wie kommt der Hai eigentlich dazu?

Beiträge

  • Im Interview: Jedermann-Einspringer Philipp Hochmair

    Erst einmal in der 100-jährigen Geschichte der Salzburger Festspiele ist es passiert, dass der Jedermann nicht auftreten konnte und daher jemand einspringen musste. Das war 1932. Erst am Donnerstag ist es wieder passiert: Der Schauspieler Philipp Hochmair ist für Tobias Moretti eingesprungen, der an Lungenentzündung erkrankt ist. Glück im Unglück: Philipp Hochmair ist sozusagen ein Jedermann-Spezialist, der das Stück schon 2013 in Salzburg als One-Man-Show mit Musik aufgeführt hat. Und seit einer Jedermann-Rockkonzertperformance am Berliner Ensemble 2016 tourt er mit dieser Show durch die Welt. Daher fand er sich sehr rasch in die Rolle, obwohl er sie natürlich in einer anderen Textfassung kannte. Das Publikum jubelte, wie sich Hochmair auf mitreißende Weise vom präpotenten Sunnyboy in den verzweifelten, vom Tod gezeichneten Mann verwandelte, der sich - etwa 40jährig - mitten aus dem Leben gerissen sieht.

  • Jazz im 2000-Einwohner-Dorf

    "Bezau Beatz" heißt ein kleines, aber feines Musikfestival, das seit gestern wieder internationale Jazz- und Weltmusikgrößen in das 2000-Einwohner-Dorf Bezau in Vorarlberg bringt. Der aus der Region stammende Schlagzeuger Alfred Vogel hat es vor elf Jahren ins Leben gerufen. Seitdem wird die Fangemeinde immer größer. Bis morgen Nacht treten noch unzählige Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt an verschiedenen Spielorten auf.

  • "Karl MayBe" im Mödlinger Stollen

    Seit genau 20 Jahren bespielt der Theaterleiter Bruno Max mit seinem "Theater zum Fürchten" den ehemaligen Luftschutzstollen und lädt das Publikum ein - zu seinem dunklen Stationentheater, bei dem man in Kleingruppen durch das Stollensystem geführt wird. Jedes Jahr ist einem Dichter oder einem Thema gewidmet - Alice im Wunderland gab es hier schon, die Märchen der Brüder Grimm, Kafka, Raimund, die letzten Tage der Menschheit oder Edgar Allan Poe. Heuer ist der deutsche Abenteuerschriftsteller Karl May dran, in dessen Leben Fiktion und Wirklichkeit oft ziemlich durcheinandergerieten.

  • Filmkolumne: Wie kommt der Hai eigentlich dazu?

    1975 erlebte die Kinogeschichte ihren ersten Sommerblockbuster. Mitten im Hochsommer war es ausgerechnet ein großer weißer Hai, der die Massen in die Kinosäle und danach mit Sicherheit nicht mehr ins Wasser lockte. Mit Spielbergs "Jaws" trat der Hai seinen Erfolgslauf auf der Leinwand an. Regelmäßig zur Badesaison schneidet seitdem eine Dreiecksflosse durch die Kinos und macht den nächsten Strandurlaub zur Überwindung. Diesen Sommer ist es ein Megalodon, ein Urzeithai, der aus den Tiefen des Meeres und der Erdgeschichte auftaucht und Angst und Schrecken verbreitet.

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