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OBDACH WIEN

Journal-Panorama

Obdachlose Frauen: Wenn ein Leben in einen Plastiksack passt

Laut Statistik sind Frauen häufiger von Armut betroffen als Männer. Werden sie obdachlos, suchen sie dennoch viel seltener Hilfe - meistens aus Scham.

Gestaltung: Ursula Theiretzbacher

Das Bild des "klassischen Sandlers" hat längst ausgedient: Die Dunkelziffer der "verdeckt wohnungslosen" Frauen ist hoch. Im letzten Winter nutzten laut Statistik der Gemeinde Wien 3.080 obdachlose Personen einen zur Verfügung gestellten Schlafplatz - nur 530 von ihnen waren Frauen.
Sehr oft gehen weibliche Betroffene lieber Zweckpartnerschaften ein, statt unter der Brücke zu schlafen. Und geraten so in schlimme Abhängigkeiten: Putzen oder sexuelle Gefälligkeiten werden gegen ein Dach über dem Kopf getauscht - ein für viele fataler Teufelskreis, der weibliche Obdachlose noch ärmer macht. Dabei gibt es mittlerweile allein in Wien fünf Einrichtungen mit mehr als 200 Plätzen, die wohnungslosen Frauen vorbehalten sind.

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