ASSOCIATED PRESS
Betrifft: Geschichte
Krieg im Verborgenen
Verdeckte Kriegsführung im 20. Jahrhundert. Mit: Florian Wenninger, Historiker, Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien und Jürgen Pfeffer, Informatiker an der Technischen Universität München.
Gestaltung: Rosemarie Burgstaller.
12. September 2018, 17:55
Wer an Krieg denkt, hat meist die offene, direkte Gewalt im Kopf. Doch Schlachten bergen militärische Risiken, ihr Ausgang ist ungewiss, sie lähmen die Moral der Soldaten, sind blutreich und teuer. Deshalb kam die Strategie auf, militärische Erfolge anders als durch Waffengewalt zu erringen, um die Schlacht zu vermeiden. Wem es gelingt, in den Reihen des Gegners Panik und Verwirrung zu verbreiten, Aufstände im Rücken von dessen Heeren zu provozieren oder seinen Nachschub zu lähmen, kann sich viel Geld und Blut sparen.
Im Zweiten Weltkrieg wurden Sabotage und psychologische Kriegsführung in bis dahin nie dagewesenem Ausmaß in Anschlag gebracht. Im US-amerikanischen Geheimdienst Office of Strategic Services, kurz OSS, der Vorgängerorganisation der CIA, waren zahlreiche deutsche und österreichische Exilanten tätig. Niemand von ihnen konnte ursprünglich auf eine Expertise, geschweige denn auf Erfahrung mit Methoden des Untergrundkrieges verweisen. Ihre Tätigkeit war ein permanentes learning by doing, dem durch ihre Vorgesetzten ganz bewusst nur weite Grenzen gesetzt wurden. Die vom OSS entwickelten Strategien verrieten am Ende nicht nur große Kreativität, sondern sagten auch viel darüber aus, wie die Alliierten die Situation im Deutschen Reich und in den von diesem besetzten Gebieten beurteilten. Und sie waren damit offensichtlich näher an der Realität als die Achsenmächte, deren entsprechende Versuche - ebenso wie jene der Sowjetunion - praktisch überhaupt keine nennenswerten Resultate zeitigten.
Beleuchtet werden sowohl Methoden als auch zugrundeliegende Annahmen des "Schattenkrieges". Am Ende bleibt die Erkenntnis, wie aktuell vieles geblieben ist.
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- Rosemarie Burgstaller