Dimensionen

Dynamik im Erbgut

Die Rolle von Viren in der Evolution
Von Birgit Dalheimer

Bei Viren denken die meisten an Erreger mehr oder weniger schlimmer Krankheiten. Doch etwa die Hälfte des menschlichen Erbguts besteht aus DNA, die ursprünglich von Viren stammt. Das war eines der eher überraschenden Ergebnisse bei Entzifferung des menschlichen Genoms Anfang des Jahrtausends. Seither suchen Wissenschaftler in verschiedensten Tierarten nach DNA-Sequenzen viralen Ursprungs. Dank neuer Methoden funktioniert das immer schneller und effizienter.

Fündig werden die Forscher fast überall. Sie schließen daraus, dass Viren eine entscheidende Rolle in der Evolution gespielt haben müssen. Unzählige Male in der Lebensgeschichte hat sich das Erbgut von Viren in das ihrer Wirte eingebaut, wurde fester Bestandteil davon und hat damit zu neuen Eigenschaften verholfen. So waren Viren etwa bei der Entstehung der Plazenta - des Mutterkuchens - wichtig, waren an der Entwicklung des Gehirns beteiligt und sorgten dafür, dass Organismen andere Viren abwehren können.

Sendereihe

Gestaltung

  • Birgit Dalheimer