Klangspuren: Reduktion und Hyper-Virtuosität

1. Oktober 2018, 23:03

Wie kommt eine ungewöhnliche Triobesetzung aus Flöte, Violoncello und Akkordeon zustande, wie sie das Wiener Trio Amos repräsentiert? Es war der Linzer Bernhard Lang, der für die Flötistin Sylvie Lacroix, den Cellisten Michael Moser und den Akkordeonisten Krassimir Sterev im Jahr 2000 ein Stück komponierte, erstmals für diese Besetzung. Das Trio Amos war geboren. Bei den Klangspuren Schwaz 2018 spielte das Ensemble Bernhard Langs Komposition Monadologie XXI ". for Franz II" für Flöte, Violoncello und Vierteltonakkordeon. Monadologie XXI ist dessen zweite Schubert-Bearbeitung in der Monadologie-Serie und bezieht sich auf Schuberts B-Dur-Klaviertrio op. 99. "Das Stück arbeitet mit zellulär-monadischen Ausgangsmaterialien, die dann mittels Granulatoren und zellulären Automaten in chaotische Systeme überführt werden. Es ergibt sich eine Art hyper-virtuoser Uhrwerks-Textur ...", so Bernhard Lang.

Außerdem präsentierte das Trio Amos in seinem Konzert vom 20. September 2018 noch drei Werke des Grazer Komponisten Klaus Lang, einem Meister der Reduktion: "origami" stellt sich den menschlichen Geist als ein mehrfach gefaltetes Stück Papier vor. "tehran dust" für Violoncello und Harmonium, das Klaus Lang selbst spielt, ist von einem Aufenthalt im Iran angeregt, der dem Komponisten später ein Einreiseverbot in die USA einbrachte. Und mit "darkness and freedom" gab es auch eine Uraufführung eines Stücks, das Klaus Lang 2016/2017 für das Trio Amos geschrieben hat.

Sendereihe

• Sound Art: Zeit-Ton

Gestaltung

• Philipp Weismann