Dimensionen

Erkenntnis oder Glaubensfrage?

Wissenschaft und Demokratie in der Krise
Von Marlene Nowotny

Seit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs hat jeder US-Präsident einen wissenschaftlichen Berater nominiert. Donald Trump ist der erste, der das nicht getan hat. Seit der politische Quereinsteiger im Jänner 2017 angelobt wurde, spielen Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Forschung eine untergeordnete Rolle für die Regierung. Viele politische Entscheidungen basieren nicht auf wissenschaftlicher Expertise, sondern auf Konzepten von Wirtschaft und Industrie.

Doch Trump ist nicht der einzige Rechtspopulist, der sich über Wissenschafterinnen und Wissenschafter lustig macht, Tatsachen verdreht und "alternative Fakten" präsentiert. Auch in Europa scheint sich die Krise der Demokratie langsam aber sicher auf die Wissenschaft auszuweiten. Begriffe wie "Fake Science" werden dazu benutzt, wissenschaftliche Betrügereien zu entlarven, ziehen dabei aber den Wert der Wissenschaft an sich in Zweifel.

Immer wieder werden wissenschaftliche Erkenntnisse von politischer Seite zu Glaubensfragen degradiert. Doch wo bleibt der Aufschrei der Universitäten? Wo der Protest der Lehrenden und Forschenden? Wo der Widerspruch der Expertinnen und Experten? Über diese Fragen wurde beim "Österreichischen Wissenschaftstag 2018" diskutiert.

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