Zerstörte Fenster nach der Reichspogromnacht

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Klagender Klang - Musik als Erinnerung

November 1938. Im gesamten Deutschen Reich war klar, was das NS-Regime mit der jüdischen Bevölkerung vorhatte: Nach Ausgrenzung und Verfolgung war der nächste Schritt Gewalt an Leib und Leben, totale Entrechtung und Enteignung, die in der Massenvernichtung der Konzentrationslager münden sollte. Mehr als der "Anschluss" ist der 9. November Anlass zu Klage und Komposition, sie findet unmittelbaren Niederschlag in Gedichten und Musik. Bis in die Gegenwart ist das Novemberpogrom ein Thema der Musik. Gestaltung: Irene Suchy

Während viele wie Jimmy Berg, Wiener Chanson-Komponist und Textdichter, Hauskomponist des politischen "Cabaret ABC", bereits am Tag des Hitler-Einmarsches in Wien, am 13. März 1938 fliehen mussten, waren die noch in Wien Verbliebenen der rohen Gewalt in den Tagen des Novemberpogroms in Wien ausgesetzt.

Es gibt einen weiten Bogen von unmittelbar und im Gedenken des Leides komponierten Werken, auch auf Texte der Ausgestoßenen.

Sebastian Sprenger, Pavel Haas, Bert Breit, Britten, Holliger und Michael Tippett erinnern sich in ihren Kompositionen an die Opfer, die in dieser Nacht beschämt und gedemütigt wurden. Viele der in den exil.arte-Konzerten Aufgeführten waren Zeitzeugen des 9. November: Aus den ORF RadioKulturhaus-Konzerten "Echo des Unerhörten" von exil.arte: Werke von Hugo Kauder, Hans Winterberg, Jan Urban und Gustav Lewi.

Service

Eva Taudes: Elsa Bienenfeld: Wien so unerträglich kleinstädtisch. Werdefgang und Wirken imm kulturellen Wien in der ersten H#lfte des 20. Jahrhunderts.Edition Präsens 2018.

Gerold Gruber (Hg.): Music - Lost and Found. Bedeutet 1945 auch das Ende der Multidstilistik in der Kompostiion ? Verlag der Apfel 2016.

Manfred Stoy: Die Wiener Staatsoper 1938-1945. Band I
Verlag der Apfel. 2018.

Karin Wagner: Eric Zeisl: Biografie, Czernin Verlag 2005.

Karin Wagner: Hugo Kauder (1888-1972)
Komponist - Musikphilosoph - Theoretiker. Eine Biographie
Böhlau Wien, 08/2018

Habakuk Traber: Time in Flux: die Komponistin Ursula Mamlok, Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2012,

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