Europa-Journal

Polen, Georgien, Spanien

Polen und Missbrauch in der Kirche +++ Georgien und der Post-Sowjetismus +++ Nachdenken über Politik- Think Tanks in Österreich +++ Jung, männlich, Politiker - Spanien und seine Parteichefs +++
Moderation: Agathe Zupan


Polen und Missbrauch in der Kirche

Im streng katholischen Polen steht die römische Kirche fast über allem - sie ist die Konstante in diesem von der Geschichte so gebeutelten Land. Kein Thema war bisher etwas, was in anderen Ländern mittlerweile sehr oft unter heftigen Schmerzen aufgearbeitet wird - Machtmissbrauch, Korruption und Pädophilie in der römisch-katholischen Kirche. In Polen läuft derzeit ein Film zum Thema, KLER heißt er, zu Deutsch: Klerus, vom bekannten polnischen Regisseur Wojciech Smarzowski. 5 Millionen Menschen haben den Film bisher gesehen. Eine heftige öffentliche Debatte wurde damit lanciert, vor allem über das bisher in der polnischen Öffentlichkeit verdrängte Problem pädophiler Priester. Ein Film, der als Startschuss für eine Aufarbeitung von Missbrauch in der polnischen katholischen Kirche gesehen werden kann, wie Karin Koller berichtet.


Georgien und der Post-Sowjetismus

Das kleine Georgien galt bisher als das Parade-Beispiel für erfolgreiche demokratische Reformen im postsowjetischen Raum. Doch die letzten Präsidentenwahlen ließen an der weiteren positiven Entwicklung Zweifel aufkommen. Die internationalen Beobachter sprechen von dubiosen Wahlkampf-Methoden und sogar von Wählerbestechung. Am vergangenen Sonntag hat es in der georgischen Hauptstadt Tiflis Proteste der Oppositionsanhänger gegeben. Sie fordern vorgezogenen Parlamentswahlen und die Annullierung der Wahlergebnisse, die zum Sieg der früheren Außenministerin Georgiens bei der Präsidentenwahl geführt haben.
Wie schauen die politischen Verstrickungen in Georgien wirklich aus? Und wo verlaufen die politischen Bruchlinien? Tatjana Montik ist diesen Fragen in Tiflis auf den Grund gegangen.


Nachdenken über Politik -Think Tanks in Österreich

Wie kann es gelingen, dass Außenpolitik für breite Schichten der Bevölkerung verständlich und interessant wird? Und wie können neue Ideen für die Außenpolitik entwickelt werden, die nicht hinter verschlossenen Türen von Ministerien, sondern im normalen Alltag entstehen? Diese Frage versuchen neue Organisationen zu beantworten, die von außen oft als "Think-Tanks" bezeichnet werden. Ausgehend von der Schweiz, sind in den vergangenen Jahren mehrere Organisationen entstanden, die internationale Politik neu und anders denken wollen, auch in Österreich. Markus Müller hat sich einige dieser Think Tanks angeschaut.


Jung, männlich, Politiker - Spanien und seine Parteichefs

Pedro Sanchez hat sie überstanden, die ersten sechs Monate als Ministerpräsident Spaniens. Angelobt am 2. Juni, will der 46-jährige Sozialist für einen frischen, modernen Politikstil stehen, der sich von dem seines konservativen Vorgängers Mariano Rajoy deutlich unterscheidet. Sanchez ist allerdings fast schon ein Senior unter den spanischen Parteichefs: Die konservative PP wird von einem 37-Jährigen angeführt, die erfolgreiche liberale Partei Ciudadanos von einem 38-Jährigen, und der Kopf der linken Kraft Podemos ist gerade erst 40 geworden. Beginnt eine neue politische Ära in Spanien? Ist die Politik der jungen Parteichefs wirklich anders als die ihrer Ziehväter? Oliver Neuhold berichtet.

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