Ludwig Hirsch

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Radiokolleg - Lexikon der österreichischen Popmusik

Attwenger, Birgit Denk, Ludwig Hirsch (2). Gestaltung: Astrid Schwarz, Walter Gröbchen, Al Bird

Im Januar 2017 hat das Radiokolleg das Lexikon der österreichischen Popmusik gestartet. Von "Ambros bis Yung Hurn" von "Bambis bis Wanda" wird das Leben und Werk einzelner Musiker/innen und Bands dokumentiert, ihre Bedeutung für die österreichische Musiklandschaft reflektiert und ihr Beitrag zu einer kritischen Gegenkultur gewürdigt.

Ludwig Hirsch - die dunkle Seele des Austropop
Der Liedermacher Ludwig Hirsch sammelte in den späten 1960er-Jahren als Mitglied der kurzlebigen Wiener Beatband The Clan erste Bühnenerfahrungen. Es folgten Beschäftigungen als Theater-Darsteller, Sprecher und Rundfunk-Redakteur, bis er im Jahr 1978 mit dem Solo-Album "Dunkelgraue Lieder" debütierte. Mit der Synthese aus sozialkritischen Liedtexten, Mundart-Poesie und morbidem Humor kreierte Hirsch einen eigenständigen österreichischen Chanson-Pop, der Kritik und Publikum gleichermaßen zu begeistern vermochte. In den 1980er- und 90er-Jahren blieb er seinem Stil treu und veröffentlichte einige weitere Longplayer, die trotz ihrer Tiefgründigkeit kommerziell reüssieren konnten.

Auch einige Radiohits konnte Hirsch für sich verbuchen, etwa "Die Omama" (1978), "Spuck den Schnuller aus" (1978), "Komm großer schwarzer Vogel" (1979) oder "Gel', du magst mi" (1983). Im Alter von 65 Jahren schied Ludwig Hirsch 2011 freiwillig aus dem Leben. "So düster wie seine Lieder war sein Tod", schrieb die Süddeutsche Zeitung in einem Nachruf: "Ein dunkelgraues Rätsel bis zum Schluss".
Gestaltung: Al Bird

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