Eine schwarze Mamba

APA/AFP/JOEL SAGET

Dimensionen

Mamba-Medizin

Arzneistoffe aus Tiergift.
Von Lennart Pyritz.

Im Schleimfisch-Toxin soll ein neues Schmerzmittel stecken, ein Molekül aus der Mamba hilft bei Nierenproblemen. Schätzungen zufolge gibt es etwa 200.000 toxische Arten. Jede davon hat ein spezifisches Sekret, teils aus hunderten Komponenten. Die meisten sind Eiweißmoleküle. Viele davon sind klein, bestehen nur aus einer Kette von bis zu 100 Aminosäuren, und werden Peptide genannt. Darüber hinaus enthält zum Beispiel Schlangengift auch Lipide, Zuckermoleküle und Metall-Ionen.

Trotz dieser Fülle existieren nur wenige Wirkstoffe aus Tiergiften, die es bis in die Apotheke geschafft haben. Manch ein Experte macht dafür die Pharma-Industrie verantwortlich, die das Risiko scheut. Dabei belegt eine jüngst veröffentlichte Studie, dass die Wahrscheinlichkeit, im Naturprodukt eine wirksame Substanz zu finden, um Größenordnungen über der Erfolgsquote anderer Strategien liegt. An manchen Stellen bremst die Pharmaindustrie - aber auch Patienten haben Bedenken, sich mit "Gift" behandeln zu lassen.

Sendereihe