Gemeinsam im Exil

28. Februar 2019, 13:00

"Wir glauben nicht, dass wir den Anderen, den Fremden, den Flüchtling lieben müssen. Die Frage ist, wie wir uns verhalten, wenn ein Mensch in Not ist, wenn er verfolgt wird, hungert oder zu ertrinken droht. Wer nicht hilft, ist ein Feind der Psychoanalyse, da sie nicht in einer Gesellschaft existieren kann, deren herrschende Ethik, die der Feinde der Menschheit ist", schreiben die Psychoanalytiker Avi Rybnicki und Gil Caroz in der Ankündigung zum zweiten "Zadig-Forum" in Wien. Unter dem Titel "Wir sind alle Exilanten" treffen sich Anfang April PsychoanalytikerInnen, PolitikerInnen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Wien, um gemeinsam über die Angst vor dem Anderen und die Grenzen zur Unmenschlichkeit zu diskutieren.

Zadig ist die Abkürzung für "Zero Abjection Democratic International Group". Das Netzwerk, das sich gegen jegliche Ausgrenzung des Fremden oder Anderen richtet, wurde 2017 von dem französischen Psychoanalytiker Jacques-Alain Miller gegründet. "Wir wollen in dem Forum die Dichotomie in Frage stellen, dass es jene gibt, die dazu gehören und jene, die nicht dazugehören", sagt Avi Rybnicki. Er wurde als Sohn polnischer Emigranten in Deutschland geboren, lebt in Tel Aviv, Israel und ist Sekretär von Zadig Wien.

Natasa Konopitzky spricht mit Avi Rybnicki über die Lust am Hass, das Gefühl des Fremd-Seins als Partner und die Verantwortung der Psychoanalyse. Rufen Sie an unter 0800 22 69 79 - kostenlos aus ganz Österreich - oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at.

Service

Diskussionsveranstaltung: "Wir alle sind Exilanten"
Samstag, 6. April 2019 ab 18 Uhr
Universität für angewandte Kunst
Vordere Zollamtsstraße 7, 1030 Wien
Zadig Wien

Sendereihe

• Punkt eins