X - Der Joker unter den Zeichen

9. März 2019, 17:05

Das Symbol der diagonal gekreuzten Linien, es findet sich bereits in steinzeitlichen Höhlenmalereien und Artefakten. Was es dort bedeutete, darüber lässt sich bislang nur spekulieren. Heute, mindestens 15.000 Jahre später, signifiziert dieses Zeichen das Unbekannte, das Ungelöste, das Unerforschte, das Uneigentliche, die Différance und das signifikante Andere, das Fremde und das Unheimliche.

Es warnt, wirbt, verbietet, bezeichnet oder schreibt vor. Es markiert Unterschiede, Entscheidungen oder vermeintliche Identitäten. Es nimmt die vor-vorletzte Stelle im modernen lateinischen Alphabet ein und wird in deutschsprachigen Texten am zweitwenigsten gebraucht. "Von oben gesehen", schreibt die kanadische Künstlerin Marina Roy, "ist das X eine Insel die zur labyrinthischen Stadt wurde. Eine utopische Konstruktion die unfertig und in Ruinen draußen inmitten eines Ozeans liegt".

Mit Beiträgen von Alexandra Augustin, Lothar Bodingbauer, Dominique Gromes, Tanja Malle, Thomas Mießgang und Roman Tschiedl.

Service

Steve Jones, "Der Mann - Ein Irrtum der Natur?", Rowohlt Taschenbuch Verlag

Hartmut Berghoff u.a. (Hrsg.), "Tatort Unternehmen. Zur Geschichte der Wirtschaftskriminalität im 20. und 21. Jahrhundert", De Gruyter

Bryan Sykes, "Adam´s Curse- A Future Without Men", Corgi Books

Marina Roy, "Sign after the X", Arsenal Pulp Press

Marcel Danesi, "X-Rated!: The Power of Mythic Symbolism in Popular Culture", Palgrave Macmillan

Raúl Rojas González, "El Lenguaje de las Matemáticas: Historias de sus Símbolos", Fondo de Cultura Económica

Jeff Opland, "Xhosa Poets and Poetry", David Philip Publishers

Anna L. Staudacher, "Von Kreuzeln, X-erln, Nockerln und anderen Handzeichen", in: Österreich in Geschichte und Literatur 47

Sign after the X by Marina Roy, David Clark, Graham Meisner

heise online - Die Variable X

Arthouse Vienna

Porn Film Festival 4. - 6. April in Wien

Vera Frenkel

Sendereihe

• Diagonal

Gestaltung

• Peter Waldenberger