Happy Birthday, Dennis Russell Davies!

16. April 2019, 19:30

Dennis Russell Davies zum 75. Geburtstag.

In Europa wurde er bekannt, als er 1978 bei den Bayreuther Festspielen mit Wagners "Fliegendem Holländer" debütierte. Noch mehr hörte man von ihm, als er ab 1980 als Generalmusikdirektor der Oper in Stuttgart sich für die "Minimal Music" einsetzte und Opern von Philip Glass aufführte. Der Name dieses Komponisten und der seines Kollegen John Adams ziehen sich wie ein roter Faden durch die Dirigentenlaufbahn von Dennis Russell Davies. William Bolcom, Lou Harrison, John Cage: Der US-amerikanischen Komponistenszene war und ist er im europäischen Musikleben stets ein wichtiger Anwalt. Und doch ist Dennis Russell Davies alles andere als ein Spezialist. Man darf ihn durchaus als Allrounder bezeichnen, als offenen und neugierigen Zeitgenossen. Dabei spielt es für ihn keine Rolle, ob die Musik aus neuerer Zeit oder aus vergangenen Epochen stammt. Anton Bruckner zum Beispiel hat er für sich entdeckt, als er Chefdirigent des ORF RSO Wien war (1996-2002). In seiner fünfzehnjährigen Amtszeit in Linz konnte er darauf aufbauen und alle Bruckner Symphonien - in ihren verschiedenen Fassungen - auf CD einspielen. Zwischen 1998 und 2009 gelang es ihm, mit dem Stuttgarter Kammerorchester alle Symphonien Haydns aufzunehmen.

Im vergangenen Jahr übernahm Davies das Amt des Chefdirigenten der Philharmonie Brünn. Das Programm seines Antrittskonzertes, das Ö1 genau am 75. Geburtstag des Dirigenten sendet, ist typisch für ihn: Es beginnt mit der wenig bekannten Symphonie Nr. 1 von Antonin Dvorak, in der der Komponist sich an den Klang der Glocken von Zlonice erinnert, einem Ort, in dem er vom Kantor die Grundlagen der Musiktheorie erlernte. Und als zweites Stück - vom "roten Faden" war ja schon die Rede - folgt die dreiteilige, stilistisch bunte "Harmonielehre" von John Adams. Und so dokumentiert dieses Konzert eindrucksvoll, wie jung der 75er Davies geblieben ist.
(G. Solder)

Service

Dennis Russell Davies

Sendereihe

• Das Ö1 Konzert

Gestaltung

• Bernhard Fellinger