Medizin und Gesundheit

Feingliedrig und verletzlich - Beschwerdebilder der Hand rechtzeitig behandeln


Betrachten Sie doch mal Ihre Hände. Es sind kleine Wunderwerke. 27 Knochen und eine Vielzahl von Sehnen, Muskeln und Bändern machen sie zu einem fast universellen Werkzeug. Außerdem nehmen wir Wärme, Kälte, Schmerz usw. vornehmlich über unsere Hände wahr. Einschränkungen der Funktion der Arme und Hände wirken sich sofort auf unsre "Alltagstauglichkeit" aus.

Immer häufiger

Leider sind Erkrankungen des Armes und der Hand im Zunehmen begriffen. Computer, Maus und Handy haben innerhalb von nicht mal zwei Jahrzehnten gründlich "ihr Werk" an Armen und der Wirbelsäule verrichtet. War ein Tennisellbogen aufgrund von Computerarbeit früher eine Rarität, ist das nun eher schon eine Art "orthopädische Wohlstandserkrankung".

Ruhig wehleidig sein!

Viele Betroffene ignorieren interessanter Weise die typischen Beschwerden lange Zeit. Kommt es dann zu Schmerzen in der Nacht, Gefühls- und Bewegungseinschränkungen, zu nächtlichem Kribbeln oder Taubheitsgefühl, wird erstmals ein Arzt konsultiert. Wenn man aber zu lange zuwartet, können die Beschwerden bereits sehr hartnäckig sein.
Daher warnen die Experten: Kein Schmerz an der Hand ist "normal", keiner nur "vorübergehend". Je früher die richtige Diagnose gestellt wird, umso größer die Chance auf rasche Heilung. Viele Unfallchirurgen und Orthopäden haben sich auf Handerkrankungen spezialisiert und können helfen.

Viele mögliche Störungsbilder

Vom Karpaltunnelsyndrom sind etwa 7 Prozent der Bevölkerung betroffen. Frauen doppelt so oft wie Männer. Dabei kommt es zu einer Einengung des Tunnels an der Innenseite des Handgelenks, in dem der Nervus medianus verläuft. Dieser wird abgedrückt - Gefühlsstörungen, Lähmungserscheinungen, Schwellungen und Schmerzen sind die Folge. Am Beginn des Prozesses kann durch Physiotherapie noch geholfen werden, später ist eine Operation nötig.

Sehnenscheidenentzündungen

Auch hier ist meist Überlastung die Ursache. Computerarbeit, monotone Bewegungen (Hanteltraining) oder Belastungen des Handgelenks durch Gitarre oder Tennis spielen sind mögliche Gründe. Es kommt zu einem schmerzhaften Reiben der Sehne bei Bewegung.
Entzündungshemmende Cremes und vorsichtige Physiotherapie (Bewegung ohne Belastung) können helfen.

Neben diesen beiden häufigen Störungsbildern können auch Arthrose, Rheuma, der Tennisellbogen, die Dupuytrensche Kontraktur, Ganglien (Überbeine) und der schnellende Finger den Betroffenen reichlich Schmerzen bereiten und den Alltag vermiesen.

Und zu schlechter Letzt: Es verletzen sich weit über 200.000 Personen jährlich in Freizeit oder im Beruf an den Händen.

Moderation: Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger
Redaktion: Dr. Christoph Leprich

Reden auch Sie mit! Wir sind gespannt auf Ihre Fragen und Anregungen. Unsere Nummer: 0800/22 69 79, kostenlos aus ganz Österreich.

Fragen:

Haben Sie hartnäckige Entzündungen der Sehnenscheiden?
Bereitet Ihnen der Tennisellbogen Schwierigkeiten?
Leiden Sie an Arthrosen in den Fingergelenken und stehen vor einem Eingriff?
Können Sie über den Begriff "schnellender Finger" gar nicht lachen?

Service

Sendungsgäste im FH Wien:

Prim. Priv.-Doz. Dr. Thomas Hausner
Facharzt für Unfallchirurgie, Spezialisierung Handchirurgie, Ärztlicher Leiter und Primarius für Unfallchirurgie am UKH Lorenz Böhler in Wien
Traumazentrum Wien
Standort Lorenz Böhler
Donaueschingenstraße 13
1200 Wien
+43 5 93 93- 41201
E-Mail
Homepage

Roman Pallesits
Physiotherapeut
Mexikoplatz 24/3
1020 Wien
+43 664 307 48 13
E-Mail
Homepage

Weitere Anlaufstellen und Info-Links:

Österreichische Gesellschaft für Handchirurgie
Handzentrum Rudolfinerhaus
Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie
Zentrum für Handchirurgie/Ravensburg - Krankheitsbilder in der Handchirurgie
Chirurgie-Portal - Handchirurgie
Österr. Gesellschaft für Handtherapie
Patienteninformation über Handerkrankungen

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