Lebensstile und Lebensphasen

24. Mai 2019, 13:00

Die Sozialwissenschaft hat schon vor geraumer Zeit ältere, alte und hochbetagte Menschen als Zielgruppe wissenschaftlicher Forschung entdeckt. Der Prozess des Alterns ist nicht nur abhängig von physiologischen Entwicklungen, sondern auch von sozialen Zuschreibungen, Lebensstilen und vor allem auch von der Selbstwahrnehmung der Menschen. Eine soeben veröffentlichte Studie unter der Leitung des Soziologen und Sozialgerontologen Franz Kolland hat die Wohnbedürfnisse und Wohnvorstellungen von älteren und alten Menschen in Österreich erhoben und ist auch der Frage nachgegangen, unter welchen Voraussetzungen diese verwirklicht werden können.

Die Ergebnisse der österreichweit repräsentativen Studie werden anhand von Lebensphasen älterer Menschen dargestellt. Altwerden bedeutet dabei nicht passive Zurückgezogenheit, sondern spiegelt den Wunsch und auch die Kapazität, aktiv Lebensumstände zu gestalten und auch die Wohnsituation gemäß den eigenen Bedürfnissen auszurichten. Nicht nur geschlechtsspezifische, sondern auch Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Wohngebieten treten dabei zutage, wobei die Wohnzufriedenheit von einer Vielzahl externer Faktoren abhängt - von der Dichte sozialer Kontakte, der Erreichbarkeit öffentlicher Einrichtungen, der finanziellen Situation oder auch von der Anpassung der Ausstattung der Wohnung an altersbedingte Einschränkungen und Beschwerden.

Katharina Pils, Primaria für Physikalische Medizin in der Wiener Krankenanstalt Rudolfstiftung, hat zu den physiologischen Grundlagen des Alterns ebenso geforscht wie zu deren sozialen und sozialpolitischen Konsequenzen. Wie lässt sich angst- und barrierefreies Wohnen im Alter realisieren? Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, um menschengerechtes Wohnen im Alter auch für die geburtenstarken Jahrgänge - die zwischen Mitte der 1950er Jahre und Ende der 1960er Jahre geboren worden sind - zu ermöglichen.

Katharina Pils und Franz Kolland sind zu Gast bei Andreas Obrecht. Wenn Sie sich in der Sendung beteiligen möchten: Rufen Sie an unter 0800 22 69 79 - kostenlos aus ganz Österreich - oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at.

Sendereihe

• Punkt eins