Bauhaus in Dessau

AP/ECKEHARD SCHULZ

Punkt eins

Sind wir schon Weltbürger?

Bauhaus und Wiener Kreis: Zwei Modernen und ihre Relevanz für heute.
Gäste: Károly Kókai, Philosoph, Mitarbeiter des Instituts für Europäische und vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft, Universität Wien; Angelika Schnell, Professorin für Architekturtheorie, -geschichte und Entwurf, Akademie der bildenden Künste Wien.
Moderation: Natasa Konopitzky.
Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

Vor 100 Jahren wurde das Bauhaus gegründet, und die Sendereihe "Radiokolleg" widmet der legendären Kunsthochschule diese Woche eine Serie. An der Wiener Akademie der bildenden Künste beschäftigte sich Mitte April ein Kongress mit den Spuren, die vom Bauhaus nach Österreich führen.

Das Bauhaus und der Wiener Kreis vertraten in der Zwischenkriegszeit wichtige Positionen der Moderne. Zwischen den Architekten und Künstlern des Bauhauses und den Intellektuellen des Wiener Kreises gab es Austausch.
Der Bauhaus-Direktor Hannes Meyer lud zum Beispiel Otto Neurath, den Wissenschaftstheoretiker, Sozialreformer und Mitbegründer des Wiener Kreises, mehrmals zu Vorträgen ans Bauhaus in Dessau ein. Die beiden verbanden ähnliche sozialreformerische und politische Ideen und Utopien für eine bessere Welt. "Das Vaterland verfällt. Wir lernen Esperanto. Wir werden Weltbürger", sagte der Architekt und Bauhaus-Direktor Hannes Mayer, und Otto Neurath: "Wie Schiffer sind wir, die auf offenem Meer ihr Schiff umbauen müssen".

Gleichzeitig offenbarte das Aufeinandertreffen der Bauhaus-Moderne und der Wiener-Kreis-Moderne auch ein grundsätzliches Unverständnis zwischen Künstlern und Wissenschaftlern. Der damals begonnene Diskurs wurde wegen der Machtübernahme der Nationalsozialisten unterbrochen.

Natasa Konopitzky diskutiert mit der Architekturtheoretikerin Angelika Schnell und dem Philosophen Károly Kókai. Welche Parallelen und Gegensätze verband das Bauhaus und den Wiener Kreis? Wie standen sich künstlerische und wissenschaftliche Moderne gegenüber? Welche Relevanz haben die Ideen für heute? Wie steht es um den Dialog zwischen Wissenschaft und Kunst? Rufen Sie in der Sendung an unter 0800 22 69 79 - kostenlos aus ganz Österreich - oder schreiben Sie ein E-Mail an punkteins(at)orf.at.

Sendereihe

Playlist

Urheber/Urheberin: Stefan Wolpe
Titel: Marsch (instr.)
Solist/Solistin: Harry van der Kamp/Sprecher
Chor: Cappella Amsterdam
Choreinstudierung: Daniel Reuss
Orchester: Ebony Band
Leitung: Werner Herbers
Länge: 01:40 min
Label: Decca

Urheber/Urheberin: Stefan Wolpe
Titel: Blues
Solist/Solistin: Harry van der Kamp/Sprecher
Chor: Cappella Amsterdam
Choreinstudierung: Daniel Reuss
Orchester: Ebony Band
Leitung: Werner Herbers
Länge: 02:05 min
Label: Decca

Urheber/Urheberin: Stefan Wolpe
Titel: ZEMACH SUITE (1939 ) für Klavier, benannt nach dem russischen Tänzer und Choreographen Benjamin Zemach
Ausführender/Ausführende: Katharina Wolpe / Klavier
Länge: 12:50 min
Label: Largo Rec.

weiteren Inhalt einblenden