Heinz Cibulka

LUKAS BECK

Intermezzo - Künstlerinnen und Künstler im Gespräch

"bin ich schon ein bild?"

Heinz Cibulka zu Gast bei Anna Soucek

Dem Fotokünstler Heinz Cibulka ist eine Einzelausstellung mit dem Titel "bin ich schon ein bild?" in der Landesgalerie Niederösterreich gewidmet. Diese wurde am vergangenen Wochenende eröffnet - ein spektakulärer Neubau an der Kunstmeile Krems, in dem fortan die Bestände der Landessammlungen mit Positionen zeitgenössischer Kunst in Dialog treten sollen.

An seinem künstlerischen Werk lasse sich die Geschichte der Fotografie verfolgen, meint Heinz Cibulka, der seit den 1970er Jahren als Künstler tätig ist und für seine sogenannten Bildgedichte bekannt ist. Das sind Arrangements von vier oder fünf Einzelbildern, die gemeinsam einen neuen Zusammenhang ergeben, wie Wörter eines Gedichtes, deren Bedeutung erst im Zusammenspiel zutage tritt. Anders als viele Zeitgenossen, zeigte Cibulka sich der digitalen Fotografie gegenüber aufgeschlossen und wusste die neuen Möglichkeiten bereits in den 1990er Jahren für die Umsetzung seiner Vorstellungen zu nutzen, etwa in Form von digital bearbeiteten Bildcollagen. Für die aktuelle Ausstellung wurde ein gemeinsam mit dem Autor Hanno Millesi entwickelter Zyklus mit dem Titel "Geschichtes Gedichte" um eine virtuelle Ebene ergänzt: Mithilfe von Augmented-Reality-Technologie werden die Bilder zum Sprechen gebracht.

Bevor er selbst künstlerisch aktiv wurde, war Heinz Cibulka als Modell und als "passiver Akteur" bei Aktionen der Wiener Aktionisten dabei, etwa Rudolf Schwarzkogler und Hermann Nitsch. Mit letzterem Künstler verbindet Cibulka eine jahrzehntelange Freundschaft und Zusammenarbeit, denn seit den 1980er Jahren hat Cibulka viele Aktionen im Rahmen des Orgien Mysterien Theaters von Hermann Nitsch fotografisch dokumentiert.

Inhaltlich ist sein Werk tief in der Landschaft und der Alltagskultur des Weinviertels verankert; seit gut 30 Jahren lebt Cibulka mit seiner Frau, der Künstlerin Magdalena Frey, in einem spätbarocken Gebäude bei Mistelbach. Er gilt auch als "Dokumentarist" des Weinviertels.

Im "Intermezzo" erzählt der 1943 geborene Künstler über die Vorzüge des Landlebens, über seine zaghaften Anfänge als Künstler und über die Beziehung seiner Bildsprache zu Text.

Die Ausstellung "bin ich schon ein bild?" ist bis 26. September 2019 in der Landesgalerie Niederösterreich in Krems zu sehen.

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  • Anna Soucek