APA/GEORG HOCHMUTH
Leporello
Versuche zur Vergänglichkeit
4. Oktober 2019, 07:52
Stichwort Fridays for Future und Aufschwung der grünen Bewegungen weltweit. Das Thema Klimakrise war nie so präsent wie derzeit und hat einen fixen Platz in politischen Debatten erobert. Doch was, wenn es bereits zu spät ist? Was, wenn das Zeitalter des Menschen mit einer Klimakatastrophe und dem Aussterben der Menschheit endet? Der Schriftsteller Ilija Trojanow beschäftigt sich in einem neuen Text mit eben diesen Fragen. Der Anlass: eine neue Publikation, basierend auf Fotos von verlassenen Gebäuden. Der Fotograf Thomas Windisch fängt den Verfall und die Vergänglichkeit auf beeindruckende Weise ein und zeigt, wie die Natur Menschengemachtes wieder zurückerobert.
Es sind Bilder von verlassenen Alltagsgegenständen und Wohnräumen, die in sichtlicher Eile zurückgelassen wurden; verfallene Arztpraxen und Fabriken; Räume voller Plastikmüll oder am Boden ausgebreiteter Knochen; verrottende Flugzeuge und Züge; von Pflanzen überwucherte Gebäude. Mit seinen Aufnahmen hält Thomas Windisch die im Verfall begriffenen Orte fest, bevor sie ganz verschwinden und bewahrt sie so vor der Vergänglichkeit und dem Vergessen. Auf philosophischer Ebene widmet sich der Kulturwissenschaftler und Philosoph Thomas Macho denselben Fragen. In seinen Textbeiträgen zur Publikation geht es um Vergänglichkeit und Hoffnung.
"Wer hat hier gelebt?" ist der Titel der Publikation, die Fotos von Thomas Windisch mit Texten von Ilija Trojanow und Thomas Macho verbindet. Untertitel: "Augenreise zu verlassenen Orten." Erschienen ist das Buch im Brandstätter Verlag.-
Gestaltung: Sophie Menasse
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