Alte Frau verkauft Trauben in Chisinau

AP/JOHN MCCONNICO

Betrifft: Geschichte

Armenhaus und Weinregion

Die Republik Moldau. Mit Oliver Schmitt, Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien.
Gestaltung: Hanna Ronzheimer

Die Republik Moldau hat rund 3,5 Millionen Einwohner/innen, doch fast die Hälfte der arbeitsfähigen Bevölkerung soll sich im Ausland befinden, denn in Moldau herrschen korrupte politische Strukturen und große Armut.

Berühmt ist die Republik Moldau für ihren Wein, der allerdings in der Europäischen Union schwer zu finden ist. Kaum jemand weiß, dass sich im kleinen Moldau die größten Weinkeller Europas befinden. Eine Tradition, die schon vor rund 5.000 Jahren von den Griechen eingeführt, später von den Römern weitergeführt wurde. Die Geschichte der Eroberer und Fremdherrscher auf dem Gebiet des heutigen Moldau ist lang. Auf das Osmanische Reich, dem sich das Fürstentum Moldau im 15. Jahrhundert unterwerfen musste, folgten im 19. Jahrhundert die Russen. Zwei Mal gehörte Moldau zu Rumänien, dazwischen war es kurze Zeit unabhängig. Im Zuge des Hitler-Stalin Pakts wurde es 1940 Teil der UdSSR und seit 1991 ist die Republik Moldau ein unabhängiger Staat. Eine konfliktreiche Teilregion bleibt das russlandtreue Transnistrien. Die abtrünnige Region gehört zwar zur Republik Moldau, hat aber eine eigene Hauptstadt, einen eigenen Präsidenten und eine eigene Währung. Auch die Gagausen, eine ethnische Minderheit in Moldau, leben in einem autonomen Teilgebiet. Neue Hoffnung gibt die seit Sommer 2019 amtierende Ministerpräsidentin Maia Sandu, die bekannt ist für ihre Haltung gegen Korruption und Oligarchentum.

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