Gruppe von Secessions-Mitgliedern im Mittelsaal der Wiener Secession vor der Eröffnung der 14. Ausstellung, sog. "Beethovenausstellung": hintere Reihe v.l.n.r.: Anton Nowak, Gustav Klimt, Adolf Böhm, Wilhelm List, Maximilian Kurzweil, Leopold Stolba, Rudolf Bacher; vordere Reihe v.l.n.r.: Kolo Moser, Maximilian Lenz (liegend), Ernst Stöhr, Emil Orlik, Carl Moll.

ÖNB

Radiokolleg - Die Wiener Werkstätte

Geschichte einer Kunst- und Designbewegung (4). Gestaltung: Nikolaus Scholz

Die "Wiener Werkstätte" (WW) entstand 1903 auf Initiative des Architekten Josef Hoffmann, dem Maler und Designer Koloman Moser und dem Textilfabrikanten und Mäzen Fritz Waerndorfer. Ziel war es nach englischem Vorbild der Arts & Crafts Bewegung der industriellen Massenproduktion und dem erstarrten Historismus mit zeitgenössischen, kunsthandwerklichen Qualitätsprodukten entgegenzuwirken. Die künstlerische Bewegung, die eng mit der Wr. Sezession und der Kunstgewerbeschule zusammenarbeitete, stand für eine revolutionäre Neuinterpretation des Kunstgewerbes und die Abkehr der industriellen Nachahmung vergangener Stile. In ihrer zeitgenössischen Formensprache mit Hang zu Dekoration und Sinnlichkeit, verfolgte die WW auf konsequente Weise die ästhetische Durchdringung in sämtliche Lebens- und Alltagsbereiche. Mit Josef Hoffmann, Koloman Moser, Carl Otto Czeschka, Otto Prutscher und Dagobert Peche als kreative Designer, wurde die WW in ihrer Blütezeit mit Verkaufsstellen in Berlin, Karlsbad, Köln, Marienbad, New York, Wien und Zürich zur internationalen Marke mit eigenständigem "wienerischen" Stil. Dennoch gelang es der WW nicht, sich den internationalen Markverhältnissen anzupassen und der Depression der Weltwirtschaftskrise zu entgehen. 1932 kommt es zum Bankrott der WW, das gesamte Warenlager wird versteigert und beim Handelsgericht Wien die Liquidation der WW angezeigt.

Service

LITERATUR:

Otto Prutscher - Allgestalter der Wiener Moderne (Ausstellungskatalog MAK)

Sammleredition Wien 1900, Christian Brandstätter Daniela Gregori Rainer Metzger (Verlag Brandstätter)

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Otto Prutscher
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