ROMAN TÜRK
Vom Leben der Natur
Flechten - Überlebenskünstler und Umweltzeiger
Diese Woche: Flecken, Stäbchen, Krusten, Bärte.
Der Botaniker Roman Türk spricht über die Vielfalt der Flechten.
Teil 3: Überleben in extremer Kälte
Gestaltung: Lothar Bodingbauer
27. November 2019, 08:55
Carl von Linné bezeichnete sie als das "Pöbelvolk im Pflanzenreich": Flechten sind auch heute noch meist aus der sinnlichen Wahrnehmung ausgeschlossen. Wir übersehen sie. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Doppelnatur der Flechten bekannt - die Lebensgemeinschaft von Pilz und Alge. Die Algen sorgen für die Photosynthese, die Pilze für Halt, Struktur und Vermehrung.
Wo sich höhere Pflanzen nicht entwickeln können, fallen Flechten auf. In großen Höhen, bei großer Kälte - aber auch bei großer Hitze. Sie halten extreme klimatische Bedingungen gut aus. Was vielen Arten aber schadet, sind erhöhte Stickstoffeinträge aus der Luft. Die Flechten sterben ab, oder sie werden durch andere Arten verdrängt, die genau diese höheren Stickstoffeinträge lieben.
Service
GESPRÄCHSPARTNER:
Univ.-Prof. i. R. Dr. Roman Türk
Präsident Naturschutzbund Österreich
Universität Salzburg
Fachbereich Biowissenschaften
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