Janusköpfiges

8. Jänner 2020, 14:05

Persönliches, Intimes, Bekenntnishaftes, Tradition und Innovation in Werken, deren Entstehungszeiten vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis ins letzte Drittel des Jahrhunderts reichen.


Anfang, Ende, Neubeginn

Anton Weberns naturschwärmerisch inspirierter Erstling, die Idylle "Im Sommerwind" (1904), lässt in manchen der schier überbordenden verbalen Partituranmerkungen (ausklingend, leisester Schlag, bis zu gänzlicher Unhörbarkeit) den "späteren" Webern erahnen.
Sechs Jahre später tastet sich Gustav Mahler im 1. Satz seiner unvollendet gebliebenen 10. Symphonie aus existentieller Not zu neuen Ausdrucksmöglichkeiten vor.


Nicolas Altstaedt mit Dutilleux und Schostakowitsch

Vor der Pause beeindruckte der deutsch-französische Cellist Nicolas Altstaedt mit zwei Werken, die vom russischen Cellisten Mstislaw Rostropowitsch inspiriert wurden. Auch Dmitri Schostakowitsch gewann, ausgehend von resümierender Retrospektive, in seinem 2. Konzert für Violoncello und Orchester, das 1966 an seinem 60. Geburtstag uraufgeführt wurde, neue Ausdrucksmittel.
1976 ist die erste der "Trois Strophes sur le nom de Sacher" für Violoncello solo von Henri Dutilleux als Geburtstagsgeschenk für den Schweizer Dirigenten und Mäzen Paul Sacher entstanden. Diese "Drei Strophen auf den Namen Sacher" wären keine Hommage an den großen Förderer neuer Musik, würden sie nicht - auf behutsame Weise - die Möglichkeiten des Cellospiels erweitern.

Sendereihe

• Das Ö1 Konzert

Gestaltung

• Peter Kislinger