Ausschnitt "Fidelio"

AFP/FLORIN FREDERICK

Radiokolleg - Beethovens "Fidelio"

Klingende Revolution und /oder Manifest bedingungsloser Liebe? (1). Gestaltung: Gerhard Krammer

Nicht gerade einfach war sie, die Entstehung der Oper "Fidelio" von Ludwig van Beethoven. Drei Versionen, vier Ouvertüren - heute würde man diese moderne Genese als "work in progress" bezeichnen. Was - neben künstlerischen Motiven - zusätzlich hinter diesem Prozess stand, versucht dieses Radiokolleg anlässlich des bevorstehenden Ö1-Beethoventages am 1. Februar 2020 aufzuzeigen.

Das in den Jahren der Fidelio-Entstehung bestimmende gesellschaftlich einschneidende wie nachhaltig verändernde Ereignis war die französische Revolution. Diese Veränderungen fanden ihren Ausdruck auch in der Kunst. Und ging es bei Mozarts "Le Nozze di Figaro" um das Recht auf körperliche Liebe durch Macht, so steht Fidelio für die erschütternden Veränderungen in der Gesellschaft, die revolutionäre Sprengkraft der Freiheit, den Fall der Fesseln der Unterdrückung und der Willkür. Beethoven schreibt Musik aus der Aufklärung heraus. Mehr noch, er führt uns in die Weiten des Erhabenen, mit einer davor noch nie dagewesenen Sprache.

Beethoven schafft hier - auch dank des Librettos von Joseph Sonnleitner nach der Vorlage von Jean-Nicolas Bouilly - ein Plädoyer für Liebe. Heute mögen solche Begriffe mit zu viel Pathos verknüpft sein. Schaut man aber auf die Substanz, so bietet sich Fidelio auch den Menschen im 21. Jahrhundert als Gesellschafts- und Lebensentwurf an, den zu reflektieren man sich zumindest ein wenig Zeit nehmen sollte. Auch um zu erspüren, ob etwas Allgemeingültiges auch noch 250 Jahre nach Beethovens Geburtstag zu uns durchdringen kann, uns durchdringen kann.

Aus historischen Dokumenten und Berichten, philosophischen und historischen Positionen von Hector Berlioz bis Theodor W. Adorno, aktuellen Produktionen und Aufnahmen von Wiener Staatsoper, Theater an der Wien bis zum Freiburger Barockorchester - Momentaufnahmen eines zeitlosen Kunstwerkes, dem noch immer eine faszinierende Magie innewohnt.

Gestaltung: Gerhard Krammer

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Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Ludwig van Beethoven
Gesamttitel: Konzert Schloss Esterházy 20120902 D1604/1-4 / KO120902-3
D1604/3 Ouvertüre Leonore Nr.3 op.72 - Ouvertüre zu der Oper "Fidelio"
Orchester: ORF Radio Symphonieorchester Wien
Leitung: Cornelius Meister
Länge: 03:40 min
Label: Breitkopf & Härtel / EM

Komponist/Komponistin: Ludwig van Beethoven/1770-1827
Gesamttitel: Konzert RKHGS 20030320 CDR C6191/1-17 / RKHGS030320-7
Titel: Symphonie Nr.2 in D-Dur op.36
* 3. Scherzo.Allegro (3.42)
Orchester: ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Leitung: Peter Wolf
Länge: 03:42 min
Label: Bärenreiter/Mat.P.Wolf

Komponist/Komponistin: Ludwig van Beethoven/1770 - 1827
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Emanuel Schikaneder/1751 - 1812
Album: COMPLETE BEETHOVEN EDITION / VOL.3 : ORCHESTERWERKE, BÜHNENMUSIK /CD6
Titel: Szene aus "Vestas Feuer" Hess 115 < 1803 > nach der Operndichtung von Emanuel Schikaneder < 1.Szene > für Vokalquartett und Orchester
Textanfang: Blick, o Herr, durch diese Bäume, sieh die Tochter Hand in Hand mit Sartagones dort stehen
Solist/Solistin: Susan Gritton /Sopran
Solist/Solistin: David Kuebler /Tenor
Solist/Solistin: Robin Leggate /Tenor
Solist/Solistin: Gerald Finley /Baß
Orchester: BBC Symphony Orchestra
Leitung: Andrew Davis
Länge: 00:30 min
Label: DG 4537132 (5 CD) (ges.87 CD,

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