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Medizin und Gesundheit
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Corona Epidemie in Österreich
19. März 2020, 16:05
In ein paar Tagen beginnt der Frühling. Ein Zeitpunkt, an dem sich die Menschen üblicher Weise aus ihren Häusern wagen und die Straßen bevölkern. Doch 2020 ist es anders in den Österreichischen Gemeinden und Städten. Öffentliche Verkehrsmittel fahren ohne Passagiere, die meisten Geschäfte sind geschlossen und in den Fußgängerzonen fliegen vereinzelt Tauben umher. Das Corona-Virus hat das Land in Geiselhaft genommen.
Vergangene Woche haben wir an dieser Stelle über das Leben im Zeichen von COVID-19 berichtet. Mittlerweile wurden Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche ergriffen, die nur wenige vor kurzem für möglich gehalten hätten. Die Ereignisse überschlagen sich und Zeitungen sind kaum noch aktuell, wenn die Druckerschwärze getrocknet ist.
Dennoch ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Erst die kommenden Tage werden zeigen, ob das "Social Distancing" einen Effekt hat und die bedrohlich exponentiell ansteigende Kurve der Erkrankungszahlen abzuflachen vermag. Noch versucht man sich, mit Blick auf Italien, auf den Notfall vorzubereiten, schafft freie Intensivbetten, rekrutiert ehemalige Zivildiener und Soldaten und sucht nach zusätzlichen Ärztinnen und Ärzten, um eine möglicherweise große Anzahl an Erkrankten behandeln zu können.
Dennoch gibt sich Ernest Zulus, Leiter des Ärztefunkdienstes in Wien, optimistisch, dass man in Österreich die Krise gut managen wird. Da die bisherige Grippewelle im Abklingen ist, seien nun ausreichend Betten vorhanden. Zudem sollten auch die Maßnahmen, die die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung einschränken, dafür sorgen, dass die Erkrankung keine dramatischen Versorgungsengpässe hervorruft. Medizinisches Personal und die einschlägigen Abteilungen müssen dafür jedoch besonders geschützt werden. An den Spitalspforten werden Tests durchgeführt, der Ärztefunkdienst steht mit 20 Wägen im Volleinsatz, um Verdachtsfälle zu untersuchen.
Hoffnung setzt man auch auf einige Wirkstoffe, die bereits in den kommenden Wochen auch an Patienten der Intensivstationen angewendet werden. Aktuell werden etwa Studien mit antiviralen Therapien oder dem Malariamittel Chloroquin durchgeführt. Eine Impfung ist in der Pipeline, wird aber für diese Infektionswelle wohl noch nicht zur Verfügung stehen.
Ronny Tekal spricht im Studio des Wiener Funkhauses - wie es die Situation erfordert - diesmal ausnahmsweise nur telefonisch mit seinen Gästen, um die aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie zu beleuchten.
Service
Interviewpartner:
Prim. Univ.-Doz. Dr. Christoph Wenisch
Facharzt für Innere Medizin
FA Infektionskrankheiten und Tropenmedizin
Leiter 4. Med. Abt. mit Infektiologie ("Corona-Station")
Sozialmedizinisches Zentrum Süd-Kaiser-Franz-Josef-Spital
Tel: +43 1 601 91-724 07
Kundratstraße 3
A-1100 Wien
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MR Dr. Ernest Zulus, MBA
Arzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Leitender Notarzt, Ärztlicher Leiter Ärztefunkdienst Wien
Modecenterstraße 14/1
A-1030 Wien
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